Handelskonflikt
EU-Kommission verschiebt Gegenmaßnahmen im Zollstreit mit den USA

Die Europäische Union verschiebt im Zollstreit mit den USA ihre angekündigten Gegenmaßnahmen bis Anfang August. Das teilte EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen auf einer Pressekonferenz mit. Es soll zunächst weitere Gespräche mit der US-Regierung geben.

    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hält ein Mobiltelefon an ihr Ohr und schaut ernst.
    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Rande eines Treffens der EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel (IMAGO / Belga / IMAGO / NICOLAS MAETERLINCK)
    Die EU-Kommission hat längst ein Paket von "Ausgleichsmaßnahmen" vorbereitet, das ursprünglich morgen in Kraft treten sollte. Es wurde jedoch bisher nicht umgesetzt, weil die EU weitere Verhandlungen mit den USA zur Beilegung des Handelsstreits abwarten wollte.
    Als am Samstag jedoch US-Präsident Trump per Brief einen neuen 30-prozentigen Basiszoll auf europäische Importe zum 1. August ankündigte, platzte dem Vorsitzenden des Ausschusses für internationalen Handel im Europäischen Parlament, Lange, der Kragen. Lange bezeichnete Trumps Vorgehen als Unverschämtheit und forderte, die Ausgleichsmaßnahmen nun wie geplant am Montag einzuführen. Die Kommission entschied sich nach intensiven Gesprächen mit den EU-Mitgliedstaaten dagegen.

    Klingbeil (SPD): "Niemand braucht neue Drohungen oder Provokationen"

    Nach den Worten von der Leyens setzt die EU weiter auf Gespräche mit US-Präsident Trump. Ähnlich äußerte sich auch Bundesfinanzminister Klingbeil. Niemand brauche jetzt neue Drohungen oder Provokationen, sagte der SPD-Chef der "Süddeutschen Zeitung". Falls jedoch keine faire Verhandlungslösung gelinge, müsse es entschiedene Gegenmaßnahmen geben.
    US-Präsident Trump will mit dem neuen Basiszoll erreichen, dass sich das US-Handelsdefizit mit der EU verringert. Der neue Zoll soll nicht für europäische Autos gelten, die derzeit mit einem "Sektorzoll" von 25 Prozent Zoll belegt werden. Auch der Satz von 50 Prozent auf Stahl und Aluminium soll unverändert bleiben.

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    Diese Nachricht wurde am 13.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.