Brüssel
EU-Kommission will Defizitverfahren gegen Österreich einleiten

Die Europäische Kommission will gegen Österreich ein Strafverfahren wegen zu hoher Neuverschuldung einleiten. Das Land weise ein übermäßiges Defizit auf, teilte die Brüsseler Behörde mit.

    Außenansicht des Hauptquartiers der Europäischen Kommission in Brüssel.
    Die Europäische Kommission will ein Defizitverfahren gegen Österreich anstrengen. (Imago / Zuma Press Wire / Wiktor Dabkowski)
    Österreich liegt mit seinem Budgetdefizit von 4,7 Prozent des BIP im vergangenen Jahr und den geplanten 4,5 Prozent in diesem Jahr klar über der erlaubten Grenze von drei Prozent. Zudem steckt das Land in einer Wirtschaftskrise mit starker Teuerung, schwacher Konsumnachfrage und anhaltender Rezession. Laut einer Prognose der EU-Kommission wird die Wirtschaft in diesem Jahr schrumpfen.

    Stabilität der Eurozone als Ziel

    Wird ein Strafverfahren eingeleitet, muss ein Land Gegenmaßnahmen einleiten, um Verschuldung und Defizit zu senken. Damit soll vor allem die Stabilität der Eurozone gesichert werden. Theoretisch sind bei anhaltenden Verstößen auch Strafen in Milliardenhöhe möglich. In der Praxis wurden diese aber noch nie verhängt. 
    Diese Nachricht wurde am 04.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.