Das Europäische Parlament geht auf Konfrontationskurs zum Fußball-Weltverband Fifa. Vor der Sommerpause haben die Politiker einen Entschließungsantrag an die EU-Kommission gerichtet, in dem eine stärkere Kontrolle der Spielervermittler gefordert wird. Grundlage war eine Studie der EU-Kommission, die erhebliche kriminelle Tätigkeiten im Umfeld von Spielervermittlern festgestellt hatte. Dazu gehören unter anderem Geldwäsche, Spielmanipulationen und Menschenhandel. Ein Punkt des Entschließungsantrags ist die Verpflichtung, die ausgehandelten Verträge von den nationalen Sportorganisationen kontrollieren zu lassen. Einen weiteren Punkt nennt die CSU-Abgeordnete Anja Weisgerber:
"Die Studie empfiehlt außerdem die Einführung eines freiwilligen Systems der Lizenzierung der Spielervermittler mit einem Eingangstest der die beruflichen Qualifikationen sowie die juristischen und wirtschaftlichen Kenntnisse abfragt und viele weitere Kriterien. Die nationalen Sportorganisationen sollen auch die Zuständigkeit bekommen, das zu überprüfen."
In vielen europäischen Ländern existieren diese Lizenz-Prüfungen schon. In Deutschland versuchen zwei Mal jährlich jeweils rund 150 Anwärter die Prüfung abzulegen. In der Regel fallen etwa 90 Prozent durch. Das vergrößert den Markt der illegalen Spielervermittler weiter. Im Gegensatz zur Europäischen Union will die Fifa dieser Klientel von Pizzabäckern und Gastronomen zukünftig Tor und Tür öffnen. Hintergrund: Der Weltverband wird dem Wildwuchs in der illegalen Spielervermittler-Szene nicht Herr und plant deshalb eine radikale Änderung des Spielervermittler-Reglements. Einschneidende Konsequenz wäre, dass in Deutschland die jetzige Vorschrift hinfällig würde, wonach Klubs und Spielern ausschließlich die Zusammenarbeit mit Vermittlern gestattet ist, die eine DFB-Lizenz besitzen. Viele Vereine ignorieren diese Vorschrift auch heute schon, wenn sie einen Spieler unbedingt verpflichten wollen. Gegen die illegale Konkurrenz kämpft Lars-Wilhelm Baumgarten, Initiator und Schatzmeister der Deutschen Fußballspieler-Vermittler-Vereinigung:
"Wir sind ganz entschieden der Meinung, dass die FIFA sich dem Thema nicht dadurch entledigen kann, dass sie wieder zurück an die Goldgräberstätten geht und alles dem freien Markt überlässt. Das wäre so, als wenn wir sagen würden, wir finden den Mörder nicht und Mord ist wieder erlaubt."
Aus Sicht der organisierten und lizenzierten Spielervermittler hofft Baumgarten jetzt auf die Unterstützung der europäischen Politiker:
"Ich setze da ganz stark auf die Regelungswünsche des Europäischen Parlamentes. Ich setze sehr stark auf die Politik, dass sie Blatter & Co Druck macht, dass es nicht dazu kommt, dass die Spielervermittlung für jedermann freigegeben wird, dass jeder, der ohne Kenntnisse des Marktes ist, jeder, der ohne Kenntnisse des Reglements ist, einfach so Fußballspieler vermitteln kann."
Diesem Wildwuchs bei den Spielervermittlern will das EU-Parlament mit der Einführung eines wirksamen und Kontroll- und Disziplinarsystems Einhalt gebieten. Zusätzlich soll neben einem EU-einheitlichen Lizenzsystem ein Vermittlerregister angelegt werden. Weisgerber fordert zusätzlich die nationalen Gesetzgeber:
"Da sollten nach dem Wunsch der europäischen Ebene der Mitgliedsstätten zusätzlich Anstrengungen unternehmen, wirklich gravierende Missbräuche auch strafrechtlich zu ahnden. Und besonders auch die Transparenz der Finanzströme muss an der Stelle auch erhöht werden."
Aber nicht nur die Politik, auch der Deutsche Fußball-Bund ist laut Baumgarten gefordert. Zwar unterstütze der DFB die Spielervermittler-Vereinigung in der Lizenz-Frage, aber der Verband müsse bei illegalen Vermittlungen stärker einschreiten:
"Wir würden uns wünschen, dass sie noch stärker den Sachen nachgehen, die schlecht laufen. Wenn also ein nicht lizenzierter Spielervermittler an irgendeiner Stelle einen Transfer gemacht hat, dass der DFB noch härter vorgeht, wie er in anderen Dingen ja auch tut, wenn Spieler nach Spielschluss gegen irgendjemand tätlich werden oder beleidigend werden, wird ja auch im nachhinein ermittelt und das wünsche ich mir auch in diesem Bereich der Spielervermittler und Vermittlung von Fußballspielern."
"Die Studie empfiehlt außerdem die Einführung eines freiwilligen Systems der Lizenzierung der Spielervermittler mit einem Eingangstest der die beruflichen Qualifikationen sowie die juristischen und wirtschaftlichen Kenntnisse abfragt und viele weitere Kriterien. Die nationalen Sportorganisationen sollen auch die Zuständigkeit bekommen, das zu überprüfen."
In vielen europäischen Ländern existieren diese Lizenz-Prüfungen schon. In Deutschland versuchen zwei Mal jährlich jeweils rund 150 Anwärter die Prüfung abzulegen. In der Regel fallen etwa 90 Prozent durch. Das vergrößert den Markt der illegalen Spielervermittler weiter. Im Gegensatz zur Europäischen Union will die Fifa dieser Klientel von Pizzabäckern und Gastronomen zukünftig Tor und Tür öffnen. Hintergrund: Der Weltverband wird dem Wildwuchs in der illegalen Spielervermittler-Szene nicht Herr und plant deshalb eine radikale Änderung des Spielervermittler-Reglements. Einschneidende Konsequenz wäre, dass in Deutschland die jetzige Vorschrift hinfällig würde, wonach Klubs und Spielern ausschließlich die Zusammenarbeit mit Vermittlern gestattet ist, die eine DFB-Lizenz besitzen. Viele Vereine ignorieren diese Vorschrift auch heute schon, wenn sie einen Spieler unbedingt verpflichten wollen. Gegen die illegale Konkurrenz kämpft Lars-Wilhelm Baumgarten, Initiator und Schatzmeister der Deutschen Fußballspieler-Vermittler-Vereinigung:
"Wir sind ganz entschieden der Meinung, dass die FIFA sich dem Thema nicht dadurch entledigen kann, dass sie wieder zurück an die Goldgräberstätten geht und alles dem freien Markt überlässt. Das wäre so, als wenn wir sagen würden, wir finden den Mörder nicht und Mord ist wieder erlaubt."
Aus Sicht der organisierten und lizenzierten Spielervermittler hofft Baumgarten jetzt auf die Unterstützung der europäischen Politiker:
"Ich setze da ganz stark auf die Regelungswünsche des Europäischen Parlamentes. Ich setze sehr stark auf die Politik, dass sie Blatter & Co Druck macht, dass es nicht dazu kommt, dass die Spielervermittlung für jedermann freigegeben wird, dass jeder, der ohne Kenntnisse des Marktes ist, jeder, der ohne Kenntnisse des Reglements ist, einfach so Fußballspieler vermitteln kann."
Diesem Wildwuchs bei den Spielervermittlern will das EU-Parlament mit der Einführung eines wirksamen und Kontroll- und Disziplinarsystems Einhalt gebieten. Zusätzlich soll neben einem EU-einheitlichen Lizenzsystem ein Vermittlerregister angelegt werden. Weisgerber fordert zusätzlich die nationalen Gesetzgeber:
"Da sollten nach dem Wunsch der europäischen Ebene der Mitgliedsstätten zusätzlich Anstrengungen unternehmen, wirklich gravierende Missbräuche auch strafrechtlich zu ahnden. Und besonders auch die Transparenz der Finanzströme muss an der Stelle auch erhöht werden."
Aber nicht nur die Politik, auch der Deutsche Fußball-Bund ist laut Baumgarten gefordert. Zwar unterstütze der DFB die Spielervermittler-Vereinigung in der Lizenz-Frage, aber der Verband müsse bei illegalen Vermittlungen stärker einschreiten:
"Wir würden uns wünschen, dass sie noch stärker den Sachen nachgehen, die schlecht laufen. Wenn also ein nicht lizenzierter Spielervermittler an irgendeiner Stelle einen Transfer gemacht hat, dass der DFB noch härter vorgeht, wie er in anderen Dingen ja auch tut, wenn Spieler nach Spielschluss gegen irgendjemand tätlich werden oder beleidigend werden, wird ja auch im nachhinein ermittelt und das wünsche ich mir auch in diesem Bereich der Spielervermittler und Vermittlung von Fußballspielern."