Brüssel
EU-Staaten verschärfen Asylpolitik

Die Europäische Union verschärft ihre Asylpolitik.

    Migranten gehen zu einem Bus im Hafen von Paliochora auf der Insel Kreta.
    Migranten auf der griechischen Insel Kreta im Oktober 2025. (Giannis Angelakis / AP / dpa / Giannis Angelakis)
    Die Innenminister der EU-Staaten verständigten sich in Brüssel unter anderem darauf, dass abgelehnte Asylbewerber verpflichtet werden, aktiv an ihrer Abschiebung mitzuwirken. So müssen sie Dokumente zu ihrer Identifizierung vorlegen und für die Behörden erreichbar sein. Kooperieren sie nicht, drohen ihnen Leistungskürzungen oder gar Haftstrafen. Ferner sind Rückführungszentren in Drittstaaten geplant für ausreisepflichtige Asylbewerber, die nicht in ihre Heimatländer abgeschoben werden können. Abschiebungen in die nordafrikanischen Länder Marokko, Tunesien und Ägypten sollen schneller gehen. Die Staaten sollen zu sicheren Herkunftsländern erklärt werden - genauso wie das Kosovo, Kolumbien, Indien und Bangladesch.
    Die Innenminister haben sich auch darauf geeinigt, wie Asylbewerber innerhalb der EU verteilt werden sollen. Um besonders belastete Staaten wie Griechenland und Italien zu entlasten, sollen 21.000 Schutzsuchende umgesiedelt werden. Weniger belastete Länder sollen im Rahmen des bereits beschlossenen Solidaritätsmechanismus 420 Millionen Euro zahlen. Deutschland muss nach Angaben der Bundesregierung weder zusätzliche Asylbewerber aufnehmen noch finanzielle Hilfe im kommenden Jahr leisten.
    Diese Nachricht wurde am 08.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.