Für die Neu-Europäer aus dem Osten verbindet sich mit dem Projekt Europa insbesondere die Konsolidierung ihrer noch jungen Demokratien und mehr Wohlstand. Aber die Osterweiterung der EU vollzieht sich nicht ohne Ängste und Vorbehalte auf beiden Seiten. Die "Neu-Europäer" wollen von den "Kern-Europäern" nicht dominiert werden und neigen zu Überempfindlichkeiten. Die "Alt-Europäer" hatten sich daran gewöhnt, den "Eisernen Vorhang" als status quo anzusehen. Als die Grenzen sich öffneten, wuchs nach dem anfänglichen Jubel die Furcht vor ökonomischer Überforderung des Westens durch den Ansturm der "mittellosen" Nachbarn aus dem Osten. Auch Gleichgültigkeit war spürbar, zum Beispiel gegenüber den Diktaturerfahrungen der Ost- und Mitteleuropäer, auch gegenüber ihren kulturellen Emanzipationsbestrebungen und ihrer literarischen Identitätssuche. Aber nicht zuletzt historisch bedingte Differenzen und unterschiedliche Werthaltungen erschweren die Annäherung und eine künftige gemeinsame Europapolitik.
Die Gesprächsreihe legt besonderen Wert auf die unterschiedlichen Positionen zwischen Alt- und Neu- Europäern, zwischen dem westlichen "Kerneuropa" und Ost-/ Mittel-Europa. Nicht die ökonomisch-politische Debatte steht im Vordergrund, sondern kulturelle, philosophisch-politische und historische Aspekte sollen diskutiert werden.
Der 69jährige Schweizer Schriftsteller war bis 1999 Professor für Deutsche Sprache und Literatur an der ETH Zürich und ist seit 2003 Präsident der Akademie der Künste in Berlin. Er veröffentlichte zuletzt bei Suhrkamp den Erzählungsband "Gehen kann ich allein und andere Liebesgeschichten" (2003) und einen Band mit Reden "Der Schein trügt nicht. Über Goethe" ( 2004 im Insel Verlag).
Die Gesprächsreihe legt besonderen Wert auf die unterschiedlichen Positionen zwischen Alt- und Neu- Europäern, zwischen dem westlichen "Kerneuropa" und Ost-/ Mittel-Europa. Nicht die ökonomisch-politische Debatte steht im Vordergrund, sondern kulturelle, philosophisch-politische und historische Aspekte sollen diskutiert werden.
Der 69jährige Schweizer Schriftsteller war bis 1999 Professor für Deutsche Sprache und Literatur an der ETH Zürich und ist seit 2003 Präsident der Akademie der Künste in Berlin. Er veröffentlichte zuletzt bei Suhrkamp den Erzählungsband "Gehen kann ich allein und andere Liebesgeschichten" (2003) und einen Band mit Reden "Der Schein trügt nicht. Über Goethe" ( 2004 im Insel Verlag).