Jacques Chiracs letzter Versuch, die Franzosen zur Zustimmung zur europäischen Verfassung zu bewegen. Bei der Entscheidung am Sonntag gehe es weder um rechts noch um links, versicherte der Präsident:
" Es geht nicht um Ja oder Nein zur Regierung."
Chirac warnte vor den Folgen eines Neins:
"Die Ablehnung würde von den Europäern als ein Nein zu Europa aufgefasst. Eine Periode des Zweifels und der Ungewissheit wäre die Folge. Es ist eine Illusion zu glauben, Europa könne mit einem anderen Vertragsvorhaben weitermachen. "
Viele Verfassungsbefürworter geben sich keiner Illusionen hin: Die jüngste Umfrage ergab 54 Prozent für die Ablehnung des Vertragstext. Etwa ein Fünftel der Wähler hat sich noch nicht entschieden. Mal offen, mal hinter vorgehaltener Hand räumen auch die Wahlkämpfer im Ja-Lager ein, dass sie kaum noch mit einem Erfolg rechnen. Die Schwierigkeit der Verfassungsbefürworter im linken Parteienspektrum besteht darin, dass Jacques Chirac die Frage gestellt hat, welche die Wähler am Sonntag beantworten sollen. "Wir müssen uns klar machen, dass man Nein zu Chirac und Ja zu Europa sagen kann", betont der Sozialist Bertrand Delanoe, der Bürgermeister von Paris.
Trotz der Ermahnung: wegen der hohen Arbeitslosigkeit und der Unzufriedenheit mit der Renten- und Gesundheitsreform wollen viele Wähler der Regierung und damit auch dem Präsidenten einen Denkzettel verpassen.
" Ich werde mit Nein stimmen, weil ich die Regierung abstrafen möchte,"
sagt ein junger Mann.
" In der europäischen Verfassung gibt es durchaus Dinge, die mir gefallen. Aber ich stimme gegen die Regierung. Viele denken so. "
Mit seinem Eintreten für eine Integration der Türkei in die Europäische Union hat Jacques Chirac den Europakritikern ein zusätzliches Argument geliefert, obwohl der Präsident durch eine Änderung der französischen Verfassung sichergestellt hat, dass die Franzosen über künftige Erweiterungen in einem Referendum abstimmen werden. Im Wahlkampf hat der Präsidenten von Anfang an nicht überzeugt. Eine Diskussion mit Jugendlichen, die im Fernsehen übertragen wurde, geriet zum Desaster. Jacques Chirac und seine jungen Mitbürger redeten überwiegend aneinander vorbei. Sollte eine Mehrheit der Franzosen die Verfassung ablehnen, dann ist der Präsident politisch schwer angeschlagen. Seinen Rücktritt hat Chirac ausgeschlossen, der Präsident wird aber wahrscheinlich Premierminister Raffarin entlassen und einen neuen Regierungschef berufen. Wenn das Nein siegt, fiele uns deswegen der Himmel nicht auf den Kopf, meint der Journalist Alain Duhamel:
"Der Himmel fiele uns nicht auf den Kopf, die Erde würde sich weiterhin drehen und die europäische Union würde nicht explodieren. Aber dies hieße, dass der Vertrag von Nizza zur Anwendung käme, der für Frankreich ungünstiger wäre. Und es hieße, dass Frankreich, das die Dinge in Europa immer mit beschleunigt hat, sich nun zu einem Bremser entwickelte. "
" Es geht nicht um Ja oder Nein zur Regierung."
Chirac warnte vor den Folgen eines Neins:
"Die Ablehnung würde von den Europäern als ein Nein zu Europa aufgefasst. Eine Periode des Zweifels und der Ungewissheit wäre die Folge. Es ist eine Illusion zu glauben, Europa könne mit einem anderen Vertragsvorhaben weitermachen. "
Viele Verfassungsbefürworter geben sich keiner Illusionen hin: Die jüngste Umfrage ergab 54 Prozent für die Ablehnung des Vertragstext. Etwa ein Fünftel der Wähler hat sich noch nicht entschieden. Mal offen, mal hinter vorgehaltener Hand räumen auch die Wahlkämpfer im Ja-Lager ein, dass sie kaum noch mit einem Erfolg rechnen. Die Schwierigkeit der Verfassungsbefürworter im linken Parteienspektrum besteht darin, dass Jacques Chirac die Frage gestellt hat, welche die Wähler am Sonntag beantworten sollen. "Wir müssen uns klar machen, dass man Nein zu Chirac und Ja zu Europa sagen kann", betont der Sozialist Bertrand Delanoe, der Bürgermeister von Paris.
Trotz der Ermahnung: wegen der hohen Arbeitslosigkeit und der Unzufriedenheit mit der Renten- und Gesundheitsreform wollen viele Wähler der Regierung und damit auch dem Präsidenten einen Denkzettel verpassen.
" Ich werde mit Nein stimmen, weil ich die Regierung abstrafen möchte,"
sagt ein junger Mann.
" In der europäischen Verfassung gibt es durchaus Dinge, die mir gefallen. Aber ich stimme gegen die Regierung. Viele denken so. "
Mit seinem Eintreten für eine Integration der Türkei in die Europäische Union hat Jacques Chirac den Europakritikern ein zusätzliches Argument geliefert, obwohl der Präsident durch eine Änderung der französischen Verfassung sichergestellt hat, dass die Franzosen über künftige Erweiterungen in einem Referendum abstimmen werden. Im Wahlkampf hat der Präsidenten von Anfang an nicht überzeugt. Eine Diskussion mit Jugendlichen, die im Fernsehen übertragen wurde, geriet zum Desaster. Jacques Chirac und seine jungen Mitbürger redeten überwiegend aneinander vorbei. Sollte eine Mehrheit der Franzosen die Verfassung ablehnen, dann ist der Präsident politisch schwer angeschlagen. Seinen Rücktritt hat Chirac ausgeschlossen, der Präsident wird aber wahrscheinlich Premierminister Raffarin entlassen und einen neuen Regierungschef berufen. Wenn das Nein siegt, fiele uns deswegen der Himmel nicht auf den Kopf, meint der Journalist Alain Duhamel:
"Der Himmel fiele uns nicht auf den Kopf, die Erde würde sich weiterhin drehen und die europäische Union würde nicht explodieren. Aber dies hieße, dass der Vertrag von Nizza zur Anwendung käme, der für Frankreich ungünstiger wäre. Und es hieße, dass Frankreich, das die Dinge in Europa immer mit beschleunigt hat, sich nun zu einem Bremser entwickelte. "