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Europa - seine Mythen sind sein Gedächtnis ( Teil 2 )

Der 1928 in Wien geborene Werner Hofmann ist ein Kunsthistoriker, den es ohne das Museum nicht gäbe - und zwar verstanden als ein Forum, in dem die Problemgeschichte der Kunst reflektiert wird. Er ist ein Ausstellungsmacher, der seine Ideen immer auch an kunsttheoretische Überlegungen gekoppelt und darüber in zahllosen Publikationen Wegweisendes geschrieben hat.

    Hofmann war Gründungsdirektor des Museums des 20. Jahrhunderts in Wien und 21 Jahre Leiter der Hamburger Kunsthalle. Nicht nur sein Ausstellungszyklus 'Kunst um 1800’ wurde zur Legende. Jedes Ding gehe mit seinem Gegenteil schwanger, dieses Marx-Wort gehört zu Hofmanns Lieblingsgedanken. Sein dialektisches Denken spiegelt sich in den Titeln seiner Essay-Sammlungen: 'Bruchlinien' und 'Gegenstimmen'; denn der Bruch enthält auch Verbindendes und die Grenze Übergang. So argumentiert Hofmann auch in seinem zweiteiligen Essay 'Europa - seine Mythen sind sein Gedächtnis’. Er fasst seine Überlegungen in dem Satz zusammen, "dass die zwieträchtige Eintracht bzw. die einträchtige Zwietracht nicht nur zu den trivialen, sondern auch zu den geistvollen Bekundungen unserer europäischen Identität zählt".

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