Kein Spiel ohne Regeln und ohne Regeln kein Spiel. Das gilt auch in der Wirtschaft. Dort heißen die Regeln "Industrienorm". Die Beteiligten, die Wissenschaftler und Entwickler erstellen die Regeln selbst. Ohne Normen gäbe es keine Messwerte, ohne Messwerte könnte kein Wirtschaftsgut entwickelt oder hergestellt werden, das verlässlich funktioniert. Qualität wäre dem Zufall überlassen, gäbe es keine Normen und Standardisierungen. Ein Erfolgsbeispiel ist der GSM-Standard: Dieser in Europa entwickelte Mobilfunkstandard setzte sich weltweit durch, weil sich Entwickler und Hersteller schnell einigten. Der Präsident des Deutschen Instituts für Normung, Dietmar Harting, nennt aber auch das Negativbeispiel eines Aussteigers:
" Die ehemalige DDR zum Beispiel hat sich 1964 aus der internationalen Normung ausgeschaltet. Dann entstand dieses COMECON, der östliche Markt, und dieses Normungssystem hat dazu geführt, weil es auch nicht mehr überarbeitet wurde, dass sich die Produktivität, die ja die Normung bringt in die Unternehmen, nicht derartig gestalten konnte, wie bei uns. Und das hat letztlich sicherlich auch zum Zusammenbruch des Systems geführt. Und letzten Endes, in dem Moment, als die Mauer fiel, war das alles obsolet. "
Trotz dieses warnenden Beispiels und trotz der wirtschaftlichen Bedeutung der Normen, halten sich besonders mittelständische und kleine Unternehmen in Europa zurück, in länderübergreifenden Normierungskommissionen mitzuarbeiten, sehr zum Bedauern des Europäischen Industriekommissars Günter Verheugen:
" Da soll man nicht drum herumreden, dass da selbstverständlich auch Wettbewerbsfragen eine große Rolle spielen. Es ist ein Vorwurf gerade der Organisationen der kleinen und mittleren Unternehmen, dass die Normung in Wahrheit von den europäischen Großunternehmen betrieben wird, dass die das alles unter sich ausmachen und dass dabei die Interessen der Kleinen unter den Teppich gekehrt werden. Und das ist genau der Grund, warum ich schon vor längerer Zeit darauf bestanden habe, dass kleinere und mittlere Unternehmen in die Arbeit der Normungsorganisationen gleichberechtigt einbezogen werden. Und da die finanzielle Probleme haben, das zu tun, werden sie auch aus Mitteln der Europäischen Union unterstützt. "
Verheugen möchte auch etwas tun, gegen die offensichtlich immer noch existierenden Berührungsängste zwischen Unternehmern und Wissenschaftlern:
" Es ist einfach in der Praxis so, dass diejenigen, die in den Hunderten, wenn nicht sogar Tausenden von Normungsausschüssen die praktische Arbeit leisten, so wenig direkte Verbindung mit der Forschung haben und umgekehrt, dass in der Forschung zu selten daran gedacht wird, frühzeitig Forschungsergebnisse und neue Erkenntnisse zu subsumieren, damit die daraus entwickelten Produkte marktfähig werden. Also es geht darum, den Austausch zwischen Forschung und Normierung in einem sehr frühen Stadium von neuen Entwicklungen zu organisieren. "
So könnten sich Unternehmen zum Beispiel davor schützen, in letztendlich nicht marktfähige Insellösungen zu investieren. Das steigert die Wettbewerbsfähigkeit. Diskutiert wurden in Berlin auch neue Verfahren, Normen zu entwickeln, so wie beispielsweise von einer weltweit verteilten Nutzergemeinde das Computerbetriebssystem Linux gemeinsam entwickelt wurde. Siemens-Vorstandsmitglied Professor Dr. Klaus Wucherer schließt einen solchen Trend nicht aus, allerdings mit für industrielle Güter schon in der Entwicklungsphase wesentlich höheren Sicherheitsanforderungen als bei einer Softwareentwicklung:
" Und jeder, der frei verfügbare Software eingesetzt hat, unterzieht sich ja persönlich der Verpflichtung, zumindest habe ich das bei uns im Unternehmen gemacht, dass diese Dinge auch intensiv getestet werden, bevor man in die Anwendung geht. Ich glaube, ein Aspekt, dass sich Unternehmen zusammensetzen und zwar die schnellen, das müssen nicht nur die großen sein, die schnellen, mit hoch innovativen Ideen und dass man dann auch fairerweise einen Standard öffentlich macht, für Unternehmen der Welt, das wäre für mich der richtige Weg und der schnellere Weg und auch der stabilere Weg, was auch Sicherheitskonzepte angeht. "
" Die ehemalige DDR zum Beispiel hat sich 1964 aus der internationalen Normung ausgeschaltet. Dann entstand dieses COMECON, der östliche Markt, und dieses Normungssystem hat dazu geführt, weil es auch nicht mehr überarbeitet wurde, dass sich die Produktivität, die ja die Normung bringt in die Unternehmen, nicht derartig gestalten konnte, wie bei uns. Und das hat letztlich sicherlich auch zum Zusammenbruch des Systems geführt. Und letzten Endes, in dem Moment, als die Mauer fiel, war das alles obsolet. "
Trotz dieses warnenden Beispiels und trotz der wirtschaftlichen Bedeutung der Normen, halten sich besonders mittelständische und kleine Unternehmen in Europa zurück, in länderübergreifenden Normierungskommissionen mitzuarbeiten, sehr zum Bedauern des Europäischen Industriekommissars Günter Verheugen:
" Da soll man nicht drum herumreden, dass da selbstverständlich auch Wettbewerbsfragen eine große Rolle spielen. Es ist ein Vorwurf gerade der Organisationen der kleinen und mittleren Unternehmen, dass die Normung in Wahrheit von den europäischen Großunternehmen betrieben wird, dass die das alles unter sich ausmachen und dass dabei die Interessen der Kleinen unter den Teppich gekehrt werden. Und das ist genau der Grund, warum ich schon vor längerer Zeit darauf bestanden habe, dass kleinere und mittlere Unternehmen in die Arbeit der Normungsorganisationen gleichberechtigt einbezogen werden. Und da die finanzielle Probleme haben, das zu tun, werden sie auch aus Mitteln der Europäischen Union unterstützt. "
Verheugen möchte auch etwas tun, gegen die offensichtlich immer noch existierenden Berührungsängste zwischen Unternehmern und Wissenschaftlern:
" Es ist einfach in der Praxis so, dass diejenigen, die in den Hunderten, wenn nicht sogar Tausenden von Normungsausschüssen die praktische Arbeit leisten, so wenig direkte Verbindung mit der Forschung haben und umgekehrt, dass in der Forschung zu selten daran gedacht wird, frühzeitig Forschungsergebnisse und neue Erkenntnisse zu subsumieren, damit die daraus entwickelten Produkte marktfähig werden. Also es geht darum, den Austausch zwischen Forschung und Normierung in einem sehr frühen Stadium von neuen Entwicklungen zu organisieren. "
So könnten sich Unternehmen zum Beispiel davor schützen, in letztendlich nicht marktfähige Insellösungen zu investieren. Das steigert die Wettbewerbsfähigkeit. Diskutiert wurden in Berlin auch neue Verfahren, Normen zu entwickeln, so wie beispielsweise von einer weltweit verteilten Nutzergemeinde das Computerbetriebssystem Linux gemeinsam entwickelt wurde. Siemens-Vorstandsmitglied Professor Dr. Klaus Wucherer schließt einen solchen Trend nicht aus, allerdings mit für industrielle Güter schon in der Entwicklungsphase wesentlich höheren Sicherheitsanforderungen als bei einer Softwareentwicklung:
" Und jeder, der frei verfügbare Software eingesetzt hat, unterzieht sich ja persönlich der Verpflichtung, zumindest habe ich das bei uns im Unternehmen gemacht, dass diese Dinge auch intensiv getestet werden, bevor man in die Anwendung geht. Ich glaube, ein Aspekt, dass sich Unternehmen zusammensetzen und zwar die schnellen, das müssen nicht nur die großen sein, die schnellen, mit hoch innovativen Ideen und dass man dann auch fairerweise einen Standard öffentlich macht, für Unternehmen der Welt, das wäre für mich der richtige Weg und der schnellere Weg und auch der stabilere Weg, was auch Sicherheitskonzepte angeht. "