Es ist zumindest kein Baum, der überall vorkommt. Im ganz normalen Mischwald in Deutschland beispielsweise nur mit einem Anteil von rund einem Prozent. Und es ist ein Baum, der als einzige heimische Nadelbaumart im Herbst dann sogar die Nadeln abwirft. Naturliebhaber dürfte spätestens jetzt der Preisträger des Jahres 2012 bekannt sein. Es ist die Europäische Lärche, die soeben im Zoologischen Garten in Berlin gekürt wurde. Verantwortlich ist stets das Kuratorium
"Baum des Jahres", Silvius Wodarz, der Vorsitzende der Jury, über den Preisträger.
"Die europäische Lärche kommt aus den Alpen, beziehungsweise auch aus den Karpaten. Wächst dort häufig auch als Solitär, bildet dort auch Riesenstämme, die Bäume werden auch recht hoch. In den unteren Ebenen, in den Wäldern, steht er natürlich dann im Verbund mit anderen Baumarten. Er muss sich auch gegen diese durchsetzen. Er wird in unteren Ebenen dann nicht mehr so dick und so mächtig groß wie in den Alpen. Die Lärche braucht somit viel Licht, sie kann somit auch in der Ebene oder im Mittelgebirge ein starker Baum werden."
Ausgewählt wurde somit eine besonders filigrane Baumart, die den Wäldern Farbe und durchaus auch ein wenig Heiterkeit verleihe, so die Jury. Und da sie im Herbst eben ihre Nadeln abwirft, zeigt die Europäische Lärche auch eine recht spektakuläre Färbung. Sie habe damit auch zum Begriff des "Goldenen Herbstes" hierzulande beigetragen.
Warum die Lärche die Nadeln abwirft, ist übrigens bis heute noch nicht eindeutig geklärt. Wissenschaftler gehen davon aus, dass dies mit außergewöhnlichen Standortverhältnissen zusammenhängt – etwa extreme Kälte und auch besonders trockener Boden. Lärchen stehen ja gerade im Gebirge oft auf einem eher felsigen Untergrund.
Interessant ist, dass sich die Lärche aber auch anderen Gegebenheiten anpassen kann. Im Laufe der Jahrhunderte ist sie also sozusagen in die Täler gewandert, in den Mischwald. Und inzwischen sogar auch in die Städte. Gegen die meisten Schadstoffe sei die Lärche relativ tolerant, sagt Silvius Wodarz. Ozon beispielsweise aber mache dem Baum Probleme. Dennoch aber könnte der Nadelbaum künftig auch zur Verbesserung von Luftqualität an besonderen Standorten eingesetzt werden. In London habe es eine Untersuchung mit recht vielversprechenden Ergebnissen gegeben.
"Man hat festgestellt, dass die Lärche besser als andere Bäume in der Lage ist, Luftschadstoffe aufzunehmen und dann auch zu eliminieren. Sie ist zwar nicht unbedingt ein Stadt- oder Straßenbaum, jedenfalls jetzt noch nicht. Aus den Befunden der britischen Untersuchung kann man aber folgern, dass man sie öfter anbauen kann, damit sie diese Wirkung erzielt. Die Lärche ist relativ genügsam, auch jetzt schon – und sie wird sich auch mit neuen Situationen zurechtfinden."
Der Baum des Jahres 2012 ist somit keine besonders gefährdete Art, wie das oft bei Ausrufung des Preisträgers vorkommt. Die Bestände haben sich in den vergangenen Jahres nicht besorgniserregend vermindert. Aber die Jury hofft durchaus, dass sich die Vorkommen positiv entwickeln - auch vor dem Hintergrund der Auswirkungen des Klimawandels sicherlich ein interessanter Preisträger.
Eine Anmerkung noch zum Holz der Lärche. Das gilt als ganz besonders stabiles und starkes Holz. Silvius Wodarz.
"Die europäische Lärche und auch ihre japanische Schwester, diese japanische Lärche kommt auch bei uns vor, haben einen sehr hohen Harzanteil. Dieser befähigt sie dazu, besonders haltbar zu sein. Das Holz muss somit nicht imprägniert werden. Das Lärchenholz ist für Außenbauten besonders gut geeignet. Es ist auch ein sehr schönes Holz. Es wird fast überall verwendet, im Innenausbau, auch für Möbel. Ein sehr hartes, ein dauerhaftes Holz."
Die Europäische Lärche ist der Baum des Jahres 2012.
"Baum des Jahres", Silvius Wodarz, der Vorsitzende der Jury, über den Preisträger.
"Die europäische Lärche kommt aus den Alpen, beziehungsweise auch aus den Karpaten. Wächst dort häufig auch als Solitär, bildet dort auch Riesenstämme, die Bäume werden auch recht hoch. In den unteren Ebenen, in den Wäldern, steht er natürlich dann im Verbund mit anderen Baumarten. Er muss sich auch gegen diese durchsetzen. Er wird in unteren Ebenen dann nicht mehr so dick und so mächtig groß wie in den Alpen. Die Lärche braucht somit viel Licht, sie kann somit auch in der Ebene oder im Mittelgebirge ein starker Baum werden."
Ausgewählt wurde somit eine besonders filigrane Baumart, die den Wäldern Farbe und durchaus auch ein wenig Heiterkeit verleihe, so die Jury. Und da sie im Herbst eben ihre Nadeln abwirft, zeigt die Europäische Lärche auch eine recht spektakuläre Färbung. Sie habe damit auch zum Begriff des "Goldenen Herbstes" hierzulande beigetragen.
Warum die Lärche die Nadeln abwirft, ist übrigens bis heute noch nicht eindeutig geklärt. Wissenschaftler gehen davon aus, dass dies mit außergewöhnlichen Standortverhältnissen zusammenhängt – etwa extreme Kälte und auch besonders trockener Boden. Lärchen stehen ja gerade im Gebirge oft auf einem eher felsigen Untergrund.
Interessant ist, dass sich die Lärche aber auch anderen Gegebenheiten anpassen kann. Im Laufe der Jahrhunderte ist sie also sozusagen in die Täler gewandert, in den Mischwald. Und inzwischen sogar auch in die Städte. Gegen die meisten Schadstoffe sei die Lärche relativ tolerant, sagt Silvius Wodarz. Ozon beispielsweise aber mache dem Baum Probleme. Dennoch aber könnte der Nadelbaum künftig auch zur Verbesserung von Luftqualität an besonderen Standorten eingesetzt werden. In London habe es eine Untersuchung mit recht vielversprechenden Ergebnissen gegeben.
"Man hat festgestellt, dass die Lärche besser als andere Bäume in der Lage ist, Luftschadstoffe aufzunehmen und dann auch zu eliminieren. Sie ist zwar nicht unbedingt ein Stadt- oder Straßenbaum, jedenfalls jetzt noch nicht. Aus den Befunden der britischen Untersuchung kann man aber folgern, dass man sie öfter anbauen kann, damit sie diese Wirkung erzielt. Die Lärche ist relativ genügsam, auch jetzt schon – und sie wird sich auch mit neuen Situationen zurechtfinden."
Der Baum des Jahres 2012 ist somit keine besonders gefährdete Art, wie das oft bei Ausrufung des Preisträgers vorkommt. Die Bestände haben sich in den vergangenen Jahres nicht besorgniserregend vermindert. Aber die Jury hofft durchaus, dass sich die Vorkommen positiv entwickeln - auch vor dem Hintergrund der Auswirkungen des Klimawandels sicherlich ein interessanter Preisträger.
Eine Anmerkung noch zum Holz der Lärche. Das gilt als ganz besonders stabiles und starkes Holz. Silvius Wodarz.
"Die europäische Lärche und auch ihre japanische Schwester, diese japanische Lärche kommt auch bei uns vor, haben einen sehr hohen Harzanteil. Dieser befähigt sie dazu, besonders haltbar zu sein. Das Holz muss somit nicht imprägniert werden. Das Lärchenholz ist für Außenbauten besonders gut geeignet. Es ist auch ein sehr schönes Holz. Es wird fast überall verwendet, im Innenausbau, auch für Möbel. Ein sehr hartes, ein dauerhaftes Holz."
Die Europäische Lärche ist der Baum des Jahres 2012.