
Der französische Präsident Macron erklärte, trotz zahlreicher Manipulationsversuche hätten die Rumänen für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und die Europäische Union votiert. Der ukrainische Präsident Selenskyj sprach von einem historischen Sieg. Für die Ukraine sei es wichtig, in Rumänien einen verlässlichen Partner zu haben. Sie alle sicherten Dan eine enge Zusammenarbeit zu.
Sieg in zweiter Wahlrunde
Der Bukarester Bürgermeister hat sich nach Auszählung fast aller Stimmen in der Stichwahl mit gut 54 Prozent gegen den rechtspopulistischen Kandidaten Simion durchgesetzt. Dieser erhielt rund 46 Prozent der Stimmen und erkannte seine Niederlage inzwischen an. In der ersten Wahlrunde hatte der Rechtspopulist noch vorn gelegen. Dan war auf den zweiten Platz gekommen.
Der damalige "Erdrutschsieg" Simions habe das demokratische Lager "in Panikstimmung versetzt", sagte Raimar Wagner von der Friedrich-Naumann-Stiftung im Deutschlandfunk. Die Zivilgesellschaft sei sich in dem Augenblick bewusst geworden, dass es um den Platz Rumäniens in Europa gehe, was zu einer hohen Mobilisierung bei der Stichwahl beigetragen habe.
Wagner betonte, diejenigen, die für Simion gestimmt hätten, wolle er nicht als Nationalisten oder gar als Faschisten bezeichnen. "Es geht um die Leute, die nicht gehört werden, um die weniger Glücklichen, die weniger Reichen." Darunter seien auch jene fünf Millionen Rumänen, die im Ausland ihr Glück gesucht hätten, weil sie in der Heimat zu wenig verdient hätten. All diese Menschen müsse die Politik im Blick haben und mit einbeziehen, sagte der Büroleiter der FDP-nahen Stiftung in Bukarest.
Dan: Unterstützung der Ukraine für eigene Sicherheit unerlässlich
Der liberalkonservative Dan ist ein entschiedener Befürworter der EU und der NATO. Er hatte erklärt, Rumäniens Unterstützung für die Ukraine sei für die eigene Sicherheit angesichts der wachsenden russischen Bedrohung unerlässlich. Simion dagegen hatte im Wahlkampf für den Fall seiner Wahl angekündigt, die Mittel für die militärische Unterstützung der Ukraine zu kürzen.
Die Wahl im November vergangenen Jahres hatte der russlandfreundliche Kandidat Georgescu gewonnen. Das Verfassungsgericht erklärte das Ergebnis jedoch wegen des Verdachts russischer Einmischung für ungültig. Deshalb wurde nun erneut abgestimmt.
Präsidentenwahl in Rumänien: Interview mit Raimar Wagner von der Naumann-Stiftung
Diese Nachricht wurde am 19.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.