
In der Erklärung mehrerer europäischer Staaten sowie Kanadas und Japans heißt es, es gelte das Prinzip, dass Grenzen nicht gewaltsam verändert werden dürften. Man sei zudem besorgt über die vorgeschlagenen Einschränkungen für die ukrainischen Streitkräfte. Diese würden die Ukraine für zukünftige Angriffe verwundbar machen.
Bundeskanzler Merz bekräfigte am Rande des Gipfels, dass es ohne die Zustimmung der Ukraine kein Ende des Krieges dort geben könne. Er sagte, Kriege könnten nicht beendet werden durch Großmächte "über die Köpfe der beteiligten Länder hinweg". Der Kanzler hatte zuvor Russland aufgefordert, die Aggression endlich zu stoppen. Er ging jedoch nicht auf das umstrittene Ultimatum von US-Präsident Trump ein. Dieser hat dem ukrainischen Staatschef Selenskyj eine Frist bis Donnerstag gesetzt, um dem US-Friedensplan zuzustimmen.
Dem Sender "Fox News Radio" sagte Trump, für die abschließende Formulierung eines Abkommens könne das Ultimatum verlängert werden. Russlands Präsident Putin begrüßte den US-Entwurf und hob hervor, Washington habe dazu vorher keine Absprachen mit dem Kreml getroffen. Das Papier sei eine gute Verhandlungsgrundlage.
Selenskyj erwartet durch den Entwurf der US-Regierung für ein Kriegsende steigenden Druck auf sein Land. Die nächste Woche werde sehr schwierig werden, erklärte er in einer Videobotschaft. Die Ukraine stehe vor der Wahl, einen ihrer wichtigsten Unterstützer oder ihre Würde zu verlieren.
Der ukrainische Sicherheitsrat in Kiew kündigte inzwischen an, dass ein Treffen von Unterhändlern der USA und der Ukraine in der Schweiz vorbereitet werde. Die Gespräche würden kurzfristig in den nächsten Tagen geführt.
Strack-Zimmermann spricht von "unmoralischem Angebot"
Die FDP-Politikerin Strack-Zimmermann hat den neuen Vorstoß der USA für ein Ende des Ukraine-Kriegs als "unmoralisches Angebot" bezeichnet. Die Vorsitzende des Ausschusses für Sicherheit und Verteidigung im Europäischen Parlament sagte im Deutschlandfunk, das Papier sei kein Friedensplan, sondern ein Diktat.
Sicherheitsgarantien für die Ukraine gebe es darin nicht, fügte Strack-Zimmermann hinzu. Ein großes Problem sei auch, dass mit dem US-Plan keinerlei Druck auf Russland ausgeübt werde. Er spreche klar die Sprache Putins.
Sicherheitsgarantien für die Ukraine gebe es darin nicht, fügte Strack-Zimmermann hinzu. Ein großes Problem sei auch, dass mit dem US-Plan keinerlei Druck auf Russland ausgeübt werde. Er spreche klar die Sprache Putins.
US-Plan sieht massive Zugeständnisse Kiews vor
Der Entwurf der US-Regierung, den mehrere Medien veröffentlichten, sieht unter anderem Gebietsabtretungen der Ukraine an Russland vor. Er umfasst insgesamt 28 Punkte und würde viele Forderungen erfüllen, die der russische Präsident Putin seit langem stellt. Kiew soll etwa die Armee verkleinern und auf einen NATO-Betritt verzichten. Im Gegenzug soll die Ukraine Sicherheitsgarantien erhalten, die jedoch nur vage formuliert wurden.
Diese Nachricht wurde am 22.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
