Die Kartoffel ist weltweit weiter auf dem Vormarsch, besonders in Asien, Afrika und Lateinamerika. In den ärmeren Ländern liege der Zuwachs bei rund drei Prozent im Jahr, berichtete Roger Courtbaoui vom Internationalen Kartoffel-Zentrum in der peruanischen Hauptstadt Lima. Die ursprünglich aus Südamerika stammende Knollenfrucht eigne sich besonders gut für dichtbevölkerte Regionen. Im Vergleich zu Reis und anderem Getreide sei die Kartoffel viel ertragreicher, betonte Courtbaoui.
Die Deutschen essen dagegen heute deutlich weniger Kartoffeln als früher. In den Fünfziger Jahren lag der Pro-Kopf-Verbrauch noch bei 200 Kilogramm im Jahr, jetzt ist es nur noch ein Drittel. Und davon verarbeiten die Hausfrauen und -männer auch nur noch die Hälfte selbst. Der Rest wandert fertig als Pommes, Tiefkühlpuffer oder Chips in die Mägen. Das hat auch die Arbeit der Züchter verändert, erklärt Kartz von Kamenke, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Pflanzenzüchter.
Wir arbeiten daran für die Verarbeitungsindustrie geeignete Sorten zu finden: Pommes Frites, Chips, Tiefkühlgerichte - die Kartoffeln müssen die Verarbeitungsprozesse durchstehen und da muss man ausprobieren, ob die Sorten da mitmachen.
Die größte Herausforderung für die Züchter sind aber nach wie vor die Krankheiten und Schädlinge, die die Kartoffelpflanze befallen. Allein die von einem Pilz verursachte Kraut- und Knollenfäule vernichtet bis zu 15 Prozent der Ernten, schätzt Greg Forbes, der ein internationales Forschernetzwerk zu dieser Krankheit koordiniert.
Die meisten Menschen, die mit Kartoffeln arbeiten, sehen die Kraut- und Knollenfäule als die bedeutendste Krankheit. Sie hat ja auch eine historische Bedeutung, wenn man an die große irische Hungersnot und die von ihr ausgelöste Auswanderung denkt. Auch heute ist dies besonders in Entwicklungsländern ein großes Problem, denn dort sind die Bauern am schlechtesten dafür gerüstet.
Nordeuropa gehört auch zu den Regionen, die am meisten unter dieser Kartoffelkrankheit zu leiden haben. Aber die Bauern in den Industrieländern können den Pilz mit Chemie unter Kontrolle halten. Schwer haben es nur die Biobauern, die keine Fungizide einsetzen dürfen. Resistente Sorten sind deshalb ein wichtiges Ziel der Forscher. Dabei setzen sie zunehmend auf die Gentechnik. Derzeit versuchen sie vor allem, die Gene zu orten, die einzelne Kartoffelsorten oder verwandte Pflanzen gegen bestimmte Pilzarten immun machen, damit die Züchter diese Sorten gezielt zusammenbringen können. Langfristig hoffen sie darauf, die Gene direkt von einer Sorte auf die andere übertragen zu können. Am Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung in Köln haben Wissenschaftler erst vor kurzem erstmals ein solches Resistenzgen isolieren können.
Gerhard Wenzel, Professor für Pflanzenzucht an der Technischen Universität München und Präsident der Europäischen Vereinigung für Kartoffelforschung, ist zuversichtlich, dass auch die deutschen Verbraucher mit der Zeit die Vorteile dieser Technologie erkennen werden.
Ich setze einfach darauf, dass die Leute erkennen werden, dass wir nur natürliche Gene neu kombinieren wie in der klassischen Züchtung auch, nur gezielter und effizienter und dass das nicht eine finstere neue Art des Produzierens ist.
Die Europäische Union forderte Wenzel auf, die Hürden für den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen nicht zu hoch zu setzen, weil sonst am Ende nur die ganz großen Konzerne die neuen Techniken anwenden könnten.
Auch die deutschen Züchter wollen sich die Gentechnik als eine Möglichkeit offenhalten. Derzeit stecken sie rund zehn Prozent ihrer Forschungsgelder in diesen Bereich, berichtete Verbandspräsident Kartz von Kamenke.
In den Plenarsitzungen am Eröffnungstag boten die rund 500 Teilnehmer des Kartoffelkongresses noch keine kontroversen Debatten. Dass die Kartoffelwelt in Zukunft vielleicht etwas weniger heil sein könnte, ließ lediglich der Staatssekretär im Bundesverbraucherministerium, Martin Wille, ahnen. Er erwähnte als einziger eine vor ein paar Wochen veröffentlichte Studie aus Schweden. Die Wissenschaftler der Uni Stockholm hatten in Kartoffel-Chips und Pommes Frites hohe Konzentrationen krebsverdächtiger Acrylamide entdeckt.
Die Deutschen essen dagegen heute deutlich weniger Kartoffeln als früher. In den Fünfziger Jahren lag der Pro-Kopf-Verbrauch noch bei 200 Kilogramm im Jahr, jetzt ist es nur noch ein Drittel. Und davon verarbeiten die Hausfrauen und -männer auch nur noch die Hälfte selbst. Der Rest wandert fertig als Pommes, Tiefkühlpuffer oder Chips in die Mägen. Das hat auch die Arbeit der Züchter verändert, erklärt Kartz von Kamenke, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Pflanzenzüchter.
Wir arbeiten daran für die Verarbeitungsindustrie geeignete Sorten zu finden: Pommes Frites, Chips, Tiefkühlgerichte - die Kartoffeln müssen die Verarbeitungsprozesse durchstehen und da muss man ausprobieren, ob die Sorten da mitmachen.
Die größte Herausforderung für die Züchter sind aber nach wie vor die Krankheiten und Schädlinge, die die Kartoffelpflanze befallen. Allein die von einem Pilz verursachte Kraut- und Knollenfäule vernichtet bis zu 15 Prozent der Ernten, schätzt Greg Forbes, der ein internationales Forschernetzwerk zu dieser Krankheit koordiniert.
Die meisten Menschen, die mit Kartoffeln arbeiten, sehen die Kraut- und Knollenfäule als die bedeutendste Krankheit. Sie hat ja auch eine historische Bedeutung, wenn man an die große irische Hungersnot und die von ihr ausgelöste Auswanderung denkt. Auch heute ist dies besonders in Entwicklungsländern ein großes Problem, denn dort sind die Bauern am schlechtesten dafür gerüstet.
Nordeuropa gehört auch zu den Regionen, die am meisten unter dieser Kartoffelkrankheit zu leiden haben. Aber die Bauern in den Industrieländern können den Pilz mit Chemie unter Kontrolle halten. Schwer haben es nur die Biobauern, die keine Fungizide einsetzen dürfen. Resistente Sorten sind deshalb ein wichtiges Ziel der Forscher. Dabei setzen sie zunehmend auf die Gentechnik. Derzeit versuchen sie vor allem, die Gene zu orten, die einzelne Kartoffelsorten oder verwandte Pflanzen gegen bestimmte Pilzarten immun machen, damit die Züchter diese Sorten gezielt zusammenbringen können. Langfristig hoffen sie darauf, die Gene direkt von einer Sorte auf die andere übertragen zu können. Am Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung in Köln haben Wissenschaftler erst vor kurzem erstmals ein solches Resistenzgen isolieren können.
Gerhard Wenzel, Professor für Pflanzenzucht an der Technischen Universität München und Präsident der Europäischen Vereinigung für Kartoffelforschung, ist zuversichtlich, dass auch die deutschen Verbraucher mit der Zeit die Vorteile dieser Technologie erkennen werden.
Ich setze einfach darauf, dass die Leute erkennen werden, dass wir nur natürliche Gene neu kombinieren wie in der klassischen Züchtung auch, nur gezielter und effizienter und dass das nicht eine finstere neue Art des Produzierens ist.
Die Europäische Union forderte Wenzel auf, die Hürden für den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen nicht zu hoch zu setzen, weil sonst am Ende nur die ganz großen Konzerne die neuen Techniken anwenden könnten.
Auch die deutschen Züchter wollen sich die Gentechnik als eine Möglichkeit offenhalten. Derzeit stecken sie rund zehn Prozent ihrer Forschungsgelder in diesen Bereich, berichtete Verbandspräsident Kartz von Kamenke.
In den Plenarsitzungen am Eröffnungstag boten die rund 500 Teilnehmer des Kartoffelkongresses noch keine kontroversen Debatten. Dass die Kartoffelwelt in Zukunft vielleicht etwas weniger heil sein könnte, ließ lediglich der Staatssekretär im Bundesverbraucherministerium, Martin Wille, ahnen. Er erwähnte als einziger eine vor ein paar Wochen veröffentlichte Studie aus Schweden. Die Wissenschaftler der Uni Stockholm hatten in Kartoffel-Chips und Pommes Frites hohe Konzentrationen krebsverdächtiger Acrylamide entdeckt.