Es wurde damals festgestellt, dass der Fischotter in Westdeutschland nahezu ausgestorben war, es gab nur noch ganz wenige Restpopulationen. Und diese Entwicklung hatte man an und für sich verschlafen. Man hatte das nicht so genau verfolgt und wusste die Ursachen nicht so genau und hat dann begonnen, Grundlagenforschung zu betreiben.
Die Ursachen für das allmähliche Aussterben der Fischotter waren bald klar: Fluss- und Bachbegradigung beraubten sie ihres Lebensraumes. Hinzu kam, dass das Fell der Fischotter sehr begehrt war für alle möglichen Bekleidungsstücke. Und – ein ganz wesentlicher Faktor - die Gewässer waren stark verschmutzt. Das hat sich nun alles geändert: Jagdverbot, Klärwerke, Renaturierung der Flusslandschaften – der Fischotter kann wieder kommen. Damit er sich im Otterzentrum dem Besucher zeigt, wird regelmäßig im Viertelstundentakt gefüttert. Und während Otter und Co nach Fischen, Küken, Pansen und Rinderherz schnappen, erfährt der Besucher Wissenswertes über die Tiere und ihre Haltung:
Hier unsere Tiere sind nicht handzahm, sondern nur futterzahm. Sie wissen, dass sie von mir Futter bekommen und kommen deswegen auch dicht an mich heran. Aber ich kann hier nicht unsere Otter streicheln. Würde ich das versuchen, da würde mich der Hoppe hier beißen, der würde sich erschrecken und mir schön in die Hand beißen. Wir wollen unsere Otter hier schön wild halten.
Aber ganz so wie in der freien Natur ist das Leben im Gehege natürlich nicht. Die Tiere müssen nicht jagen, und sie bekommen nicht genau die gleiche Nahrung wie die, die sie in Freiheit erbeuten würden, weil Hecht und Aal zu teuer und andere Kleintiere wie Mäuse und Ratten nur schwer erhältlich sind. Um trotzdem eine optimale Ernährung der Tiere zu erreichen, wird im Otterzentrum geforscht. Doktorandin Katrin Ruff untersucht seit einem Jahr in Hankensbüttel unter anderem, mit welcher Nahrung die Nierensteine der Fischotter reduziert werden können:
Nierensteine kommt bei Fischottern sehr häufig vor in Gefangenschaftshaltung. Also hier im Otterzentrum sind das an die 70 Prozent, das ist eine sehr hohe Zahl. Das kommt auch im Freiland vor, da allerdings nur zu 25 Prozent.
Etwas, das dem Fischotter in Gefangenschaft garantiert nicht passiert, wird im Otterzentrum anschaulich demonstriert.
Ein altes Auto, ein Lautsprecher, ein Stück Straße. Der Besucher erfährt an einer der vielen Lernstationen, dass die Todesursache Nummer eins für den Fischotter der Straßenverkehr ist. Jedes Jahr erwischt es mehrere hundert Tiere. Ein spezielles Problem dabei stellen die Brücken dar. Mark Ehlers:
Das Entscheidende ist, wenn Brücken gebaut werden, dass nach aller Möglichkeit Land mit überspannt wird, rechts und links oder zumindest an einer Seite des Gewässers ein Landstreifen verbleibt, weil die Fischotter es eben nicht mögen, unter der Brücke hindurchzuschwimmen, sondern an Land unter der Brücke hindurchlaufen.
Und wenn sie das nicht können:
Dann steigen sie aus, wechseln über die Straße hinüber und steigen auf der anderen Seite wieder in den Bach oder den Fluss ein. Und das ist häufig der Augenblick, wo sie dann totgefahren werden.
Die Experten vom Fischotterzentrum werden daher gerne bundesweit von Straßenbauern als Gutachter herangezogen. Dass auch beim Straßenbau auf Fischotter Rücksicht genommen wird, zeigt, wie sehr sich das Bewusstsein verändert hat. Doch wie so oft, wenn fast ausgestorbene Tiere wieder heimisch werden sollen, gibt es auch Konflikte - zwischen Tierschützern und denjenigen, die von der Natur leben, in diesem Fall den Fischzüchtern. Ab und zu erhält Mark Ehlers besorgte Anrufe und gesteht ein:
Es stimmt ja schon, dass der Fischotter in fischereiwirtschaftlichen Betrieben schon auch Fische fängt und dort einen Schaden macht. Und wir sehen uns als Verband in der Pflicht, da auch Lösungen zu entwickeln, wie man diese Schäden minimieren kann bzw. wie man den Fischotter von diesen Zuchtanlagen entfernt hält.
Gerade erst hat der Verband einen speziellen Zaun entwickelt, der sehr niedrig ist, aber so konstruiert, dass der Fischotter ihn meidet. So steht also auch in dieser Hinsicht dem weiteren Ausbreiten des heimischen Raubtieres nichts im Wege:
Auf jeden Fall kann man sagen, dass er sich ganz stark gegen Westen hin wieder ausbreitet - also das östliche Niedersachsen ist bereits wieder besiedelt von ihm - und das mit einer Geschwindigkeit von bis zu 10 Kilometern im Jahr. Unsere Hoffnung ist schon, dass er irgendwann auch wieder die holländische Grenze erreichen wird, im Prinzip also ganz Westdeutschland wieder zunehmend besiedelt wird.
Die Ursachen für das allmähliche Aussterben der Fischotter waren bald klar: Fluss- und Bachbegradigung beraubten sie ihres Lebensraumes. Hinzu kam, dass das Fell der Fischotter sehr begehrt war für alle möglichen Bekleidungsstücke. Und – ein ganz wesentlicher Faktor - die Gewässer waren stark verschmutzt. Das hat sich nun alles geändert: Jagdverbot, Klärwerke, Renaturierung der Flusslandschaften – der Fischotter kann wieder kommen. Damit er sich im Otterzentrum dem Besucher zeigt, wird regelmäßig im Viertelstundentakt gefüttert. Und während Otter und Co nach Fischen, Küken, Pansen und Rinderherz schnappen, erfährt der Besucher Wissenswertes über die Tiere und ihre Haltung:
Hier unsere Tiere sind nicht handzahm, sondern nur futterzahm. Sie wissen, dass sie von mir Futter bekommen und kommen deswegen auch dicht an mich heran. Aber ich kann hier nicht unsere Otter streicheln. Würde ich das versuchen, da würde mich der Hoppe hier beißen, der würde sich erschrecken und mir schön in die Hand beißen. Wir wollen unsere Otter hier schön wild halten.
Aber ganz so wie in der freien Natur ist das Leben im Gehege natürlich nicht. Die Tiere müssen nicht jagen, und sie bekommen nicht genau die gleiche Nahrung wie die, die sie in Freiheit erbeuten würden, weil Hecht und Aal zu teuer und andere Kleintiere wie Mäuse und Ratten nur schwer erhältlich sind. Um trotzdem eine optimale Ernährung der Tiere zu erreichen, wird im Otterzentrum geforscht. Doktorandin Katrin Ruff untersucht seit einem Jahr in Hankensbüttel unter anderem, mit welcher Nahrung die Nierensteine der Fischotter reduziert werden können:
Nierensteine kommt bei Fischottern sehr häufig vor in Gefangenschaftshaltung. Also hier im Otterzentrum sind das an die 70 Prozent, das ist eine sehr hohe Zahl. Das kommt auch im Freiland vor, da allerdings nur zu 25 Prozent.
Etwas, das dem Fischotter in Gefangenschaft garantiert nicht passiert, wird im Otterzentrum anschaulich demonstriert.
Ein altes Auto, ein Lautsprecher, ein Stück Straße. Der Besucher erfährt an einer der vielen Lernstationen, dass die Todesursache Nummer eins für den Fischotter der Straßenverkehr ist. Jedes Jahr erwischt es mehrere hundert Tiere. Ein spezielles Problem dabei stellen die Brücken dar. Mark Ehlers:
Das Entscheidende ist, wenn Brücken gebaut werden, dass nach aller Möglichkeit Land mit überspannt wird, rechts und links oder zumindest an einer Seite des Gewässers ein Landstreifen verbleibt, weil die Fischotter es eben nicht mögen, unter der Brücke hindurchzuschwimmen, sondern an Land unter der Brücke hindurchlaufen.
Und wenn sie das nicht können:
Dann steigen sie aus, wechseln über die Straße hinüber und steigen auf der anderen Seite wieder in den Bach oder den Fluss ein. Und das ist häufig der Augenblick, wo sie dann totgefahren werden.
Die Experten vom Fischotterzentrum werden daher gerne bundesweit von Straßenbauern als Gutachter herangezogen. Dass auch beim Straßenbau auf Fischotter Rücksicht genommen wird, zeigt, wie sehr sich das Bewusstsein verändert hat. Doch wie so oft, wenn fast ausgestorbene Tiere wieder heimisch werden sollen, gibt es auch Konflikte - zwischen Tierschützern und denjenigen, die von der Natur leben, in diesem Fall den Fischzüchtern. Ab und zu erhält Mark Ehlers besorgte Anrufe und gesteht ein:
Es stimmt ja schon, dass der Fischotter in fischereiwirtschaftlichen Betrieben schon auch Fische fängt und dort einen Schaden macht. Und wir sehen uns als Verband in der Pflicht, da auch Lösungen zu entwickeln, wie man diese Schäden minimieren kann bzw. wie man den Fischotter von diesen Zuchtanlagen entfernt hält.
Gerade erst hat der Verband einen speziellen Zaun entwickelt, der sehr niedrig ist, aber so konstruiert, dass der Fischotter ihn meidet. So steht also auch in dieser Hinsicht dem weiteren Ausbreiten des heimischen Raubtieres nichts im Wege:
Auf jeden Fall kann man sagen, dass er sich ganz stark gegen Westen hin wieder ausbreitet - also das östliche Niedersachsen ist bereits wieder besiedelt von ihm - und das mit einer Geschwindigkeit von bis zu 10 Kilometern im Jahr. Unsere Hoffnung ist schon, dass er irgendwann auch wieder die holländische Grenze erreichen wird, im Prinzip also ganz Westdeutschland wieder zunehmend besiedelt wird.