
Kulturstaatsminister Weimer sagte bei der Eröffnung, "nie wieder darf Menschenleben als 'unwert' gelten! Nie wieder darf das Konzept der universellen Menschenwürde angetastet werden." Die Gedenkstätte im Norden von Niedersachsen wurde in den vergangenen zwei Jahren neu gestaltet.
Perfide Ideen gegen die Schwächsten
Mit der neuen Dauerausstellung vermittele die Gedenkstätte eindringlich, "warum es niemals auch nur gedanklich eine Aberkennung der Menschenwürde geben darf", fügte Weimer hinzu. Die Ausstellung zeige, "wie sich perfide Ideen gezielt gegen die Schwächsten richteten - gegen erkrankte und behinderte Frauen, Männer und Kinder". Sie erinnere aber auch an die Geschichte jener Menschen, von denen vielfach kein Name und auch keine letzte Ruhestätte überliefert sei.
Die Ausstellung "Lebenswert" erinnert an die rund 2.000 Toten sowie mindestens 820 Opfer von Zwangssterilisationen in der Zeit des Nationalsozialismus in Lüneburg. Gezeigt werde auch, wie Angehörige mit dem Verlust umgingen und welche Haltungen und Überzeugungen der Täter die Grundlage für die Verbrechen bildeten, heißt es in der Mitteilung zur Eröfnung.
Auch Ausländer und Geflüchtete ermordet
Die Gedenkstätte befindet sich auf dem Gelände der heutigen Psychiatrischen Klinik Lüneburg im ehemaligen Badehaus am Wasserturm. In der NS-Zeit gehörte die Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg zu den rund 30 sogenannten Kinderfachabteilungen. Für mehrere hundert Patienten wurde sie damit zur Durchgangsstation auf dem Weg zur Tötungsanstalt Hadamar. Ebenfalls befand sich dort eine der elf sogenannten Ausländersammelstellen. In diesen wurden beispielsweise Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und Geflüchtete aus dem Ausland festgehalten und ermordet.
Diese Nachricht wurde am 01.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.