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EUVE

Astronomen erforschen das Universum von Observatorien aus – die baut man gern auf Bergen. Heute vor 10 Jahren transportierte man ein Observatorium in den Weltraum. Es kreiste um die Erde und erforschte mehr als tausend heiße Objekte – vor allen Dingen die Gashalos der Sterne. Die Tatsache, dass es diese Objekte überhaupt sehen konnte, verriet den Wissenschaftlern viel über die Materie zwischen den Sternen.

Damond Benningfield |
    Das Observatorium war EUVE – der Extreme Ultraviolet Explorer. Als es seine Reise begann, wusste man nicht, was es sehen würde. Die extreme ultraviolette Strahlung wird von einigen der heißesten Objekte im Universum erzeugt. Leicht wird sie jedoch von Gas und Staub zwischen den Sternen absorbiert. Einige Forscher glaubten, EUVE würde nur wenige Dutzend Objekte in dem interstellaren Nebel erkennen können.

    Statt dessen gab die Sonde Informationen über die heißen Halos von Hunderten von Sternen. Bei vielen verschiedenen Sterntypen maß sie Temperatur, Dichte und Zusammensetzung. Daraus konnten Astronomen ableiten, wie solche Halos entstehen und warum sie so heiß sind.

    Die Beobachtungen zeigten auch, dass Gas und Staub zwischen den Sternen nicht gleichmäßig verteilt ist. Es gibt große Blasen und Lücken – und Regionen, in denen das meiste Gas elektrisch geladen ist. Das gibt unserer Galaxis die Struktur eines Schweizer Käses. Wahrscheinlich wurden die Blasen von explodierenden Sternen leer gefegt.

    Gegen Ende des Jahres 2000 endete die EUVE-Mission. Als die Sonde im Januar 2001 in die Erdatmosphäre trat, verglühte sie.