Religion
Evangelischer Kirchentag beginnt in Hannover - Klöckner stellt sich nach ihrer Kirchenkritik der Diskussion

In Hannover beginnt heute der 39. Deutsche Evangelische Kirchentag.

    Julia Klöckner, CDU, spricht nach der Fraktionssitzung der Union.
    Die CDU-Politikerin und neue Bundestagspräsidentin Julia Klöckner. (Michael Kappeler/dpa)
    Nach Eröffnungsgottesdiensten auf dem Platz der Menschenrechte und auf dem Opernplatz wird Bundespräsident Steinmeier ein Grußwort sprechen. Anschließend will das Staatsoberhaupt an einem "Abend der Begegnung" in der Innenstadt teilnehmen.
    Unter anderem wird sich Bundestagspräsidentin Klöckner (CDU) nach ihrer Kritik an den Kirchen der Diskussion stellen. Sie will am Samstag mit Kirchentagspräsidentin Siegesmund und der Synodenpräses der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich, über die gesellschaftliche Rolle der Kirchen, deren Verhältnis zur Politik und kirchliche Positionierungen sprechen. Die Gesprächsrunde wurde kurzfristig in das Programm aufgenommen.

    1.500 Veranstaltungen bis Sonntag

    Die Katholikin Klöckner hatte sich zu Ostern in der "Bild am Sonntag" von den Kirchen mehr Sinnstiftung und weniger Stellungnahmen zu tagesaktuellen Themen im Stile einer Nichtregierungsorganisation gewünscht. Kirche werde austauschbar, wenn sie zu beliebig werde und nicht mehr die grundsätzlichen Fragen von Leben und Tod im Blick habe. Siegesmund und Heinrich hatten Klöckner widersprochen.
    Der Kirchentag dauert bis Sonntag: Geplant sind rund 1.500 Veranstaltungen an mehr als 60 Orten. Die Organisatoren rechnen mit bis zu 100.000 Besuchern für das Hauptprogramm. Neben Steinmeier werden unter anderem der geschäftsführende Bundeskanzler Scholz, Altkanzlerin Merkel und der frühere Bundespräsident Wulff in Hannover erwartet. Vertreter von AfD und BSW wurden nicht zu den Podien eingeladen.
    Diese Nachricht wurde am 30.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.