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Evangelista Torricelli

Die Schutzdecke unserer Luft um die Erde ist ziemlich dünn - nur wenige hundert Kilometer. An ihrer Grenze beginnt das Vakuum des Weltalls - ein Raum des Nichts. Bis vor wenigen Jahrhunderten glaubte man, dass sich die Lufthülle immer weiter ausdehnt und die Natur kein Vakuum zulässt.

Von Damond Benningfield |
    Der Mann, der bewiesen hat, dass dies so nicht stimmt, wurde heute vor 400 Jahren geboren. Evangelista Torricelli hatte Mathematik und Physik in Rom studiert. Er war mit Galileo Galilei befreundet und wurde in dessen letzten Lebensmonaten sein Assistent.

    Während seiner Arbeit mit Galilei machte sich Torricelli Gedanken darüber, weshalb man Wasser nur bis zu einer bestimmten Höhe pumpen konnte. Seine Erklärung: die Luft muss ein Gewicht haben und einen Druck nach unten ausüben.

    Um das zu testen, füllte er eine Glasröhre mit Quecksilber und stellte sie auf den Kopf in ein mit Quecksilber gefülltes Becken. Ein Teil des Quecksilbers lief aus - eine Säule von ca. 760 Millimeter blieb stehen, je nach Wetterlage. Torricelli erkannte, dass der Luftdruck den Rest des Quecksilbers in der Röhre stehen ließ und berechnete: das Gewicht des Quecksilbers in der Röhre musste dem Gewicht der Luft entsprechen. Damit hatte er das Barometer erfunden - ein Gerät, das wir heute routinemäßig zur Messung des Luftdrucks benutzen.

    Torricelli berechnete auch, dass unsere Atmosphäre ca. acht Kilometer hoch sein muss. Da lag er allerdings daneben, denn die Luft wird dünner, je höher man geht. Sein Grundkonzept war jedoch richtig - erstaunlich für die Zeit. An irgendeinem Punkt oberhalb der Erdoberfläche hört die Atmosphäre auf - und das Vakuum des Alls beginnt.