Evaristo Felice Dall'Abaco: Concerto a più Instrumenti op. 5 Nr. 3 e-moll
Mit dem Namen "Concerto Köln" verbindet die Musikwelt ein nicht mehr ganz so junges, sicher aber jung gebliebenes Kammerorchester, dessen Musiker sich den alten Meistern aus Barock, Klassik und Romantik auf ganz andere Art nähern als ihre Kollegen: einerseits frischer und spielfreudiger, andererseits aber auch wissenschaftlich besser vorbereitet, vor allem aber mit historischem Instrumentarium. So schon eine Alternative zum eingefahrenen Konzertbetrieb, versucht Concerto Köln seit den Gründungstagen Mitte der Achtziger Jahre auch innerbetrieblich ein konzertierendes Miteinander: nicht Hierarchie und Unterordnung unter einen allmächtigen Dirigenten ist gefragt, sondern Mitbestimmung, Einmischung des Einzelnen bei organisatorischen wie künstlerischen Fragen. Das hat anfangs zu Orchesterproben mit hohem Wortanteil geführt; heute sieht die Praxis oft so aus, dass sozusagen jeder mal reihum ein Werk einstudieren darf, natürlich auch da nicht ohne fachlichen Ratschlag seitens der Kollegen. Irgendwie hat es auch mit Gerechtigkeit zu tun, wenn die Musiker sich seit 1992 verstärkt um Werke vergessener oder wenig aufgeführter Komponisten kümmern. Neben Musik-Giganten wie Bach, Mozart oder Beethoven hat es beileibe nicht nur Kleinmeister gegeben, ja, die großartigen Werke der einen waren nur möglich durch die Vorarbeit der anderen, konnten nur auf dem Humus eines breit angelegten Musiklebens gedeihen, in dem vieles erprobt und auch wieder verworfen wurde. So stellte Concerto Köln jedes Jahr in Konzert- und Schallplattenprojekten einen neuen alten Komponisten vor: Joseph Martin Kraus zum Beispiel, Boccherini und Brunetti, Locatelli und Rosetti, Vanhal oder dall'Abaco. * Evaristo Felice Dall'Abaco, aus: Concerto a più Instrumenti op. 5 Nr. 3 e-moll: 1. Satz