Zölle im Außenhandel
Evonik-Chef Kullmann: US-Drohungen führen an Rand einer Weltwirtschaftskrise

Der Vorstandsvorsitzende des deutschen Chemieunternehmens Evonik, Kullmann, warnt vor schwerwiegenden Konsequenzen im Handelskonflikt mit den USA.

    Der Firmenchef von Evonik, Christian Kullmann, hält eine Rede.
    Christian Kullmann, Vorstandsvorsitzender der Evonik Industries AG (Archivbild) (AFP / INA FASSBENDER)
    Das permanente Androhen neuer Zölle führe an den Rand einer Weltwirtschaftskrise, sagte Kullmann dem "Handelsblatt". Der Manager hält es für naiv zu glauben, dass ein Zolldeal der EU mit den USA die Verunsicherung beseitigen werde. Die US-Politik werde wechselhaft bleiben und die Unsicherheit für die Wirtschaft weiter zunehmen. Auf den Multilateralismus könne die deutsche Wirtschaft sich nicht mehr verlassen. Dieses Fundament für Wachstum und Wohlstand sei beendet, meinte Kullmann. Als Konsequenz forderte der Evonik-Chef mehr wirtschaftliche Freiheiten für Unternehmen. Mit Blick auf die kreditfinanzierte Wachstumsinitiative der Bundesregierung sagte Kullmann, das milliardenschwere Investitionsprogramm müsse so schnell wie möglich umgesetzt werden, ohne lähmende Bürokratie.
    Bundeskanzler Merz kommt morgen mit Unternehmensvertretern zu einem sogenannten Investitionsgipfel im Kanzleramt zusammen.
    Diese Nachricht wurde am 20.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.