Atommüll
Ex-BASE-Chef fordert engere Fokussierung auf geeignete Flächen für Endlagersuche

Der frühere Chef der Atomaufsicht des Bundes, König, hat sich in der Suche nach Atommüll-Endlagern für einen engeren Fokus auf geeignete Flächen ausgesprochen.

    Im Zwischenlager Ahaus werden seit 1992 ausgediente Brennelemente aus Atomkraftwerken und Forschungsreaktoren in speziellen Behältern vom Typ CASTOR aufbewahrt.
    Wann es ein Endlager für hochradioaktiven Müll in Deutschland gibt, ist noch nicht abzusehen. Derzeit lagert er in Atommüll-Zwischenlagern wie in Ahaus (picture alliance / dpa / Guido Kirchner)
    König sagte im Deutschlandfunk, aktuell würden 54 Prozent des Bundesgebiets als prinzipiell geeignete Fläche betrachtet. Diesen Wert müsse man schnell reduzieren und die verbleibenden Flächen dann näher begutachten. König war bis Anfang Januar als Präsident des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung selbst in die Endlagersuche involviert. Er rief die Beteiligten dazu auf, im Rahmen eines selbst lernenden Prozesses das Verfahren zu beschleunigen. Man müsse auch in der Öffentlichkeit diskutieren, wie man schneller zum Ziel komme.
    Ein gestern veröffentlichter Bericht des Freiburger Öko-Instituts geht davon aus, dass ein Standort für ein unterirdisches Atommüll-Endlager frühestens in fünfzig Jahren benannt werden könnte. Das Bundesumweltministerium hatte vor zwei Jahren bereits eingeräumt, dass der bisherige Zieltermin 2031 nicht zu halten ist. Derzeit wird der stark radioaktive Müll aus deutschen Kernkraftwerken an 16 Standorten oberirdisch zwischengelagert.
    Diese Nachricht wurde am 08.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.