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Guinea
Ex-Chef der Militärregierung nach Befreiungsversuch wieder im Gefängnis

In Guinea hat es einen Versuch gegeben, den früheren Chef der 2008 gebildeten Militärregierung, Camara, aus dem Gefängnis zu befreien.

    Camara spricht in Uniform vor mehreren Mikrofonen.
    Archivbild: Moussa Dadis Camara, damaliger Chef der Junta von Guinea, bei einer Rede vor den Medien in Conakry, Guinea, am 29. März 2009. (epa Guinea / epa / dpa / epa Guinea)
    Inzwischen befindet er sich nach Angaben seiner Anwältin wieder in Gewahrsam. Die Anwältin sprach jedoch von einem Entführungsversuch, Camara sei von Bewaffneten gewaltsam in ein Auto gezwungen worden.
    Camara hatte das Land bis 2009 regiert und sich dann ins Ausland abgesetzt. Aktuell wird die Junta in dem westafrikanischen Land von Militärchef Doumbouya geführt. Camara hatte sich vor 15 Jahren selbst an die Macht geputscht.
    Zusammen mit anderen Militärangehörigen wird ihm seit vergangenem Jahr der Prozess gemacht. Den Angeklagten wird ein Massaker an pro-demokratischen Demonstranten vorgeworfen. Dabei wurden rund 150 Menschen getötet. Zudem sollen die Angeklagten hinter Massenvergewaltigungen durch Sicherheitskräfte stehen. Sie bestreiten die Vorwürfe.
    Diese Nachricht wurde am 04.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.