
Keller betonte, man dürfe sich nicht abseits der Völkergemeinschaft stellen. "Dagegen sein nützt nichts. Man ist dann draußen." Zudem gab der 67-Jährige zu bedenken: "Wieso soll der Sport das hinkriegen, was die Politik nicht hinkriegt?" Der DFB habe eine Stimme, aber auch Russland habe eine Stimme. "Wir haben eben das Problem, dass im Weltverband mehr undemokratische als demokratische Staaten vertreten sind." Aber das sei ja auch in der UNO so. Keller monierte, dass bei dem FIFA-Kongress keine Diskussionen zugelassen worden seien. Den Applaus der Teilnehmer nach dem Voting zu Saudi-Arabien bezeichnete er als "albern".
Der frühere Verbandschef verwies überdies darauf, dass bis zum Turnier 2034 in Saudi-Arabien noch Zeit bleibe. "Wir müssen versuchen, die Werte die uns wichtig sind, zu vertreten." Als Beispiel nannte Keller die Menschenrechte.
Am Mittwoch hatte der Weltverband FIFA Saudi-Arabien bei einem Online-Kongress per Akklamation den Zuschlag für die Weltmeisterschaft in zehn Jahren erteilt. Einen Gegenkandidaten gab es ebenso wenig wie bei der Vergabe der WM 2030 an Spanien, Marokko und Portugal. Bei dem Weltturnier in sechs Jahren wird zudem jeweils ein Spiel in Argentinien, Uruguay und Paraguay stattfinden.
Diese Nachricht wurde am 13.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.