Prozessauftakt in Dresden
Ex-Mitarbeiter von AfD-Politiker Krah weist Spionagevorwürfe zurück

Vor dem Oberlandesgericht in Dresden hat ein früherer Mitarbeiter des AfD-Politikers Krah den Vorwurf der Spionage für China zurückgewiesen. Der Anwalt des Angeklagten erklärte am ersten Prozesstag, sein Mandant habe weder als damaliger Assistent des EU-Parlamentariers noch außerhalb dieser Tätigkeit nachrichtendienstliche Informationen ausgetauscht oder weitergegeben.

    Vor den Bänken der beiden Angeklagten und ihren Anwälten stehen zwei Justizbeamte.
    Der Hauptangeklagte Jian G. (m.) und eine Mitangeklagte (2.v.l., von einem roten Ordner verdeckt) im Gerichtssaal. (Sebastian Kahnert / dpa / Sebastian Kahnert)
    Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, jahrelang für China spioniert zu haben. Er muss sich wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit in einem besonders schweren Fall verantworten. Laut Anklage der Bundesanwaltschaft gelangte der Beschuldigte als Assistent Krahs an teils als sensibel eingestufte Dokumente und soll Informationen über führende AfD-Politiker gesammelt haben. Zudem soll er chinesische Oppositionelle in Deutschland ausgespäht haben. Der Mann war im April 2024 festgenommen worden.
    Mit angeklagt ist auch eine mutmaßliche Komplizin, die als Mitarbeiterin eines Logistik-Dienstleisters am Leipziger Flughafen Daten etwa zum Transport von Rüstungsgütern an den Hauptverdächtigen weitergeleitet haben soll.
    Gegen Krah selbst wird wegen des Vorwurfs der Geldwäsche und der Bestechlichkeit ermittelt. Ihm wird vorgeworfen, als damaliger Europapabgeordneter Schmiergelder aus chinesischen Kanälen erhalten haben.
    Diese Nachricht wurde am 05.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.