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El Salvador
Ex-Präsident Funes wegen Verhandlungen mit Jugendbanden zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt

El Salvadors Ex-Präsident Funes ist wegen rechtswidriger Verhandlungen mit kriminellen Jugendbanden in Abwesenheit zu 14 Jahren Haft verurteilt worden.

    Inhaftierte Mitglieder der Jugendbande "Mara Salvatrucha" im Dezember 2003 in Ilopango (El Salvador).
    Inhaftierte Mitglieder der Jugendbande "Mara Salvatrucha" (dpa / picture alliance / epa Ulises Rodriguez)
    Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft des mittelamerikanischen Landes mit. Funes regierte El Salvador von 2009 bis 2014 und lebt inzwischen im Exil in Nicaragua. Sein ehemaliger Sicherheits- und Justizminister, Munguía, wurde zu 18 Jahren Haft verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Funes' Regierung mit den Jugendbanden "Mara Salvatrucha" und "Barrio 18" illegal eine Waffenruhe im Gegenzug für bessere Haftbedingungen und andere Vorteile ausgehandelt hatte. Davon habe auch die Regierung politisch profitiert. Der amtierende Präsident Bukele wird ähnlicher Verhandlungen mit den Gangs beschuldigt. Inzwischen fährt er einen harten Kurs gegen die gefürchteten Jugendbanden.
    Die Tötungsrate in El Salvador ging seitdem zurück, allerdings stehen das harte Vorgehen gegen die Banden und die Bedingungen in den Gefängnissen in der Kritik.
    Diese Nachricht wurde am 29.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.