
So hätten beispielsweise die Generalsekretäre der Parteien den Thüringer AfD-Fraktionschef Höcke nach seinen jüngsten Äußerungen, wonach die Europäische Union zerstört werden müsse, massiv attackieren müssen. Man müsse die AfD im Falle von Fehlern oder angreifbaren Positionen stellen.
Anda, der von 2002 bis 2005 als Sprecher der Regierung unter dem damaligen Kanzler Schröder fungierte, nannte das Beispiel des früheren US-Präsidenten Trump, der Fehler seiner Gegner sofort aufgreife. Mit seiner massiven Kritik an seinen Gegnern habe Trump Erfolge erzielt. "Auch die AfD agiert so, und deshalb muss man sie mit ihren eigenen Mitteln bekämpfen".
CDU und SPD seien die Europaparteien von Helmut Kohl, Willy Brandt, Helmut Schmidt und Gerhard Schröder, erinnerte Anda. Sie dürften derartige Angriffe der AfD auf die europäische Idee nicht unbeantwortet lassen. Ansonsten gebe man Parteien mit kruden Ideen immer mehr Raum.
Anda appellierte an die etablierten Parteien die Bedeutung von Sozialen Medien ernstzunehmen. Die AfD sei darin stark. Anda sprach sich gegen eine Zusammenarbeit anderer Parteien mit der AfD aus. Als Begründung reiche dafür jedoch nicht der Hinweis aus, dass die AfD extrem rechts sei. Die hohen Umfragewerte für die Partei zeigten, dass die Menschen so nicht erreichbar seien.
Man müsse sich vielmehr inhaltlich mit der AfD auseinandersetzen. Die wichtigsten Fragen für die Bürger seien die Migrationspolitik und die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Deutschland. Derzeit werde aber sehr klimazentriert und moralisch argumentiert. Das reiche nicht. Die Kernfrage für Deutschland sei, wie das Land im globalen Wettbewerb und in einer sich massiv wandelnden Welt weiter attraktiv bleiben könne.
Der AfD attestierte Anda Stärken in der modernem Kommunikation. "Sie benennen Themen, die den Leuten auf den Nägeln brennen, die wichtig sind und die andere Parteien weitestgehend bis jetzt negieren oder verniedlichen", erklärt der PR-Berater. Die Migrationspolitik gehöre beispielsweise dazu.
Diese Nachricht wurde am 02.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.