Statt einer halben Milliarde Euro wie vor einigen Jahren sind es nur noch etwa 400 Millionen Euro. Ursache ist der geänderte Glücksspielstaatsvertrag, der eine Öffnung des Marktes verhindert und illegalen Anbietern die Kunden zutreibt.
In den Landessportbünden herrscht Existenzangst. Die sinkenden Einnahmen aus den Lotterien entziehen ihnen die wirtschaftliche Basis. Rolf Müller, Präsident des Landessportbundes Hessen klagt:
"Wir haben bei den Sportwetten und auch bei den Lotterien, das muss man ja zusammen zu sehen, erhebliche Einbußen. Die natürlich gerade den Sport als den größten Nutznießer dieses Erträge sehr, sehr stark beeinträchtigt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das die einzelnen Sportbünde, die abhängig sind von diesen Erträgen, noch lange durchhalten können."
Zur Erläuterung: Die Landessportbünde hängen am Tropf der staatlichen Lottogesellschaften. Große Teile ihrer Budgets werden über eine Beteiligung am Umsatz von Lotto und Sportwetten finanziert. Beispiel Hessen: Der LSB erhielt in der Vergangenheit 3,75 Prozent des Umsatzes, maximal jedoch 19,1 Millionen Euro. Dieser Betrag wurde in den vergangenen Jahren immer unterschritten. Denn viele Wetter wandern in den unregulierten Graumarkt ab und nutzen nicht die staatlichen Angebote. 6,8 Milliarden Euro betrug der Jahresumsatz des deutschen Sportwettenmarktes im Vorjahr, aber nur 245 Millionen Euro entfielen auf staatlich regulierte Angebote.
Ursache dieser Entwicklung ist die unklare Rechtslage. Schon seit 13 Monaten existiert ein neuer Glücksspiel-Staatsvertrag, der eine Liberalisierung mit privaten Anbietern vorsieht. Zum einen ist umstritten, ob er europäischem Recht entspricht. Zum anderen gelingt die Umsetzung des Vertrages nicht. Noch ist keine einzige Lizenz vergeben, stattdessen droht eine Klagewelle. LSB-Präsident Rolf Müller:
"Wir waren von Anfang an eigentlich entsetzt über diesen neuen Glücksspiel-Staatsvertrag, weil die Fixierung auf 20 Konzessionen nicht funktionieren konnte. Wir haben seit einem Jahr diesen Glücksspiel-Staatsvertrag Und es ist noch keine einzige Konzession vergeben, d.h. die staatlichen Lotterien sind nach wie vor in ihrer Arbeit behindert, und die privaten und eigentlich ja illegalen können munter weitermachen wie bisher."
Auch der LSB Hessen spürte diese Entwicklung. Im Vorjahr musste das Land mit einem Kredit in Höhe von 800 000 Euro aushelfen. Die Lösung für die Zukunft: Die Landesregierung garantiert dem LSB einen jährlichen Zuschuss von 21 Millionen Euro, unabhängig vom Lotterieumsatz. LSB-Präsident Müller:
"Das ist natürlich ein Bruch des Prinzips und zeigt die gegenwärtige unsichere Situation in der Glücksspiel-Landschaft. Wir waren in Hessen in den 70er Jahren bereits sehr, sehr froh, dass wir von dem goldenen Zügel der jährlichen Haushaltsberatungen weg waren. Und an die Erträge der Glücksspiele angebunden, die ständig nur eine Richtung hatten, nämlich die Richtung nach oben. Und das ist seit etwa vier Jahren nicht mehr der Fall."
Ähnliche Ansätze wie in Hessen gibt es auch schon in Hamburg und Baden-Württemberg. Neben diesen Zuschüssen fehlen auch Einnahmen aus dem Sponsoring. Auf Grund der unklaren Rechtslage halten sich die Wettanbieter in Deutschland mit dem Sponsoring zurück. Das Sport-Beratungsunternehmen Repucom hat die europäischen Top-Märkte Spanien Italien, England, Frankreich und Deutschland untersucht - und Deutschland ist Schlusslicht. 25 Millionen Euro erlösen Vereine und Verbände. Zum Vergleich: In England sind es 45 Millionen Euro, auch der Sport in Spanien, Frankreich und Italien hat eine größere Unterstützung aus der Wettindustrie. England sei zwar ein traditionelles Sportwettenland meint Andreas Ullmann, Direktor Business Development bei Repucom, aber:
"Auf der anderen Seite ist Deutschland im großen Quervergleich mit Abstand der größte Sponsoringmarkt Europas und müsste eigentlich vom Volumen her, von den Marktmöglichkeiten weitaus höher positioniert sein."
Eine Steigerung ist nur zu erwarten, wenn die Verhältnisse auf dem deutschen Glücksspielmarkt geklärt werden, meint Andreas Ullmann:
"Sollte die Rechtslage klar sein, gehen wir davon aus, dass viele, viele andere Sportarten direkt oder indirekt davon profitieren werden. Das zeigen auch unsere Analysen in anderen Ländern. Das ist dann, wenn eine rechtliche Klarheit herrscht, es breiter gestreut wird. Die Speerspitze ist die Fußball-Bundesliga.""
Das ist jedoch Zukunftsmusik. Zuerst einmal muss die Politik die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen.
In den Landessportbünden herrscht Existenzangst. Die sinkenden Einnahmen aus den Lotterien entziehen ihnen die wirtschaftliche Basis. Rolf Müller, Präsident des Landessportbundes Hessen klagt:
"Wir haben bei den Sportwetten und auch bei den Lotterien, das muss man ja zusammen zu sehen, erhebliche Einbußen. Die natürlich gerade den Sport als den größten Nutznießer dieses Erträge sehr, sehr stark beeinträchtigt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das die einzelnen Sportbünde, die abhängig sind von diesen Erträgen, noch lange durchhalten können."
Zur Erläuterung: Die Landessportbünde hängen am Tropf der staatlichen Lottogesellschaften. Große Teile ihrer Budgets werden über eine Beteiligung am Umsatz von Lotto und Sportwetten finanziert. Beispiel Hessen: Der LSB erhielt in der Vergangenheit 3,75 Prozent des Umsatzes, maximal jedoch 19,1 Millionen Euro. Dieser Betrag wurde in den vergangenen Jahren immer unterschritten. Denn viele Wetter wandern in den unregulierten Graumarkt ab und nutzen nicht die staatlichen Angebote. 6,8 Milliarden Euro betrug der Jahresumsatz des deutschen Sportwettenmarktes im Vorjahr, aber nur 245 Millionen Euro entfielen auf staatlich regulierte Angebote.
Ursache dieser Entwicklung ist die unklare Rechtslage. Schon seit 13 Monaten existiert ein neuer Glücksspiel-Staatsvertrag, der eine Liberalisierung mit privaten Anbietern vorsieht. Zum einen ist umstritten, ob er europäischem Recht entspricht. Zum anderen gelingt die Umsetzung des Vertrages nicht. Noch ist keine einzige Lizenz vergeben, stattdessen droht eine Klagewelle. LSB-Präsident Rolf Müller:
"Wir waren von Anfang an eigentlich entsetzt über diesen neuen Glücksspiel-Staatsvertrag, weil die Fixierung auf 20 Konzessionen nicht funktionieren konnte. Wir haben seit einem Jahr diesen Glücksspiel-Staatsvertrag Und es ist noch keine einzige Konzession vergeben, d.h. die staatlichen Lotterien sind nach wie vor in ihrer Arbeit behindert, und die privaten und eigentlich ja illegalen können munter weitermachen wie bisher."
Auch der LSB Hessen spürte diese Entwicklung. Im Vorjahr musste das Land mit einem Kredit in Höhe von 800 000 Euro aushelfen. Die Lösung für die Zukunft: Die Landesregierung garantiert dem LSB einen jährlichen Zuschuss von 21 Millionen Euro, unabhängig vom Lotterieumsatz. LSB-Präsident Müller:
"Das ist natürlich ein Bruch des Prinzips und zeigt die gegenwärtige unsichere Situation in der Glücksspiel-Landschaft. Wir waren in Hessen in den 70er Jahren bereits sehr, sehr froh, dass wir von dem goldenen Zügel der jährlichen Haushaltsberatungen weg waren. Und an die Erträge der Glücksspiele angebunden, die ständig nur eine Richtung hatten, nämlich die Richtung nach oben. Und das ist seit etwa vier Jahren nicht mehr der Fall."
Ähnliche Ansätze wie in Hessen gibt es auch schon in Hamburg und Baden-Württemberg. Neben diesen Zuschüssen fehlen auch Einnahmen aus dem Sponsoring. Auf Grund der unklaren Rechtslage halten sich die Wettanbieter in Deutschland mit dem Sponsoring zurück. Das Sport-Beratungsunternehmen Repucom hat die europäischen Top-Märkte Spanien Italien, England, Frankreich und Deutschland untersucht - und Deutschland ist Schlusslicht. 25 Millionen Euro erlösen Vereine und Verbände. Zum Vergleich: In England sind es 45 Millionen Euro, auch der Sport in Spanien, Frankreich und Italien hat eine größere Unterstützung aus der Wettindustrie. England sei zwar ein traditionelles Sportwettenland meint Andreas Ullmann, Direktor Business Development bei Repucom, aber:
"Auf der anderen Seite ist Deutschland im großen Quervergleich mit Abstand der größte Sponsoringmarkt Europas und müsste eigentlich vom Volumen her, von den Marktmöglichkeiten weitaus höher positioniert sein."
Eine Steigerung ist nur zu erwarten, wenn die Verhältnisse auf dem deutschen Glücksspielmarkt geklärt werden, meint Andreas Ullmann:
"Sollte die Rechtslage klar sein, gehen wir davon aus, dass viele, viele andere Sportarten direkt oder indirekt davon profitieren werden. Das zeigen auch unsere Analysen in anderen Ländern. Das ist dann, wenn eine rechtliche Klarheit herrscht, es breiter gestreut wird. Die Speerspitze ist die Fußball-Bundesliga.""
Das ist jedoch Zukunftsmusik. Zuerst einmal muss die Politik die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen.