Donnerstag, 16. Mai 2024

Migrationsdebatte
Experte: Afrikanische Perspektiven stärker beachten - "Ihr Europäer glaubt immer noch, die ganze Welt will zu euch"

Aus Afrika kommen Appelle, in der Migrationsdebatte die Sichtweisen der Betroffenen stärker zu berücksichtigen.

08.11.2023
    Migranten aus dem Niger in einem Vorort von Abdijan, Elfenbeinküste: Zu sehen ist eine Mutter mit drei Kindern auf einer Straße.
    Migranten aus dem Niger in einem Vorort von Abdijan, Elfenbeinküste. (AFP / ISSOUF SANOGO)
    Die Europäer glaubten immer noch, die ganze Welt wolle zu ihnen, sagte der Leiter des staatlichen Beratungsbüros für Migration im senegalesischen Louga, Moustapha Kebbé, der "Zeit". Die große Mehrheit afrikanischer Migranten bleibe aber auf dem Kontinent, das sei bis heute so. Zudem sei die Migration zirkulär. Die meisten kehrten irgendwann in ihre Heimat zurück. Migranten, die im Ausland arbeiteten, schickten zudem Geld nach Hause, was ihre Familien zuallererst in die Schulbildung ihrer Kinder und in die Gesundheitsvorsorge investierten. Der algerische Politologe Hasni Abidi sagte Swissinfo, es sei ungerecht, alle Einwanderer in einen Topf zu werfen, als ob sie homogen wären. Jeder von ihnen habe eine eigene Geschichte. Leider werde deren Stimme nicht gehört.
    Diese Nachricht wurde am 06.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.