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Cybersicherheit
Experte: Faktenlage im Fall Schönbohm nicht ausreichend

Der IT-Sicherheitsexperte Atug hat mit Blick auf Vorwürfe gegen BSI-Präsident Schönbohm mehr Fakten angemahnt.

10.10.2022
    Der Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Arne Schönbohm.
    Der Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Arne Schönbohm. (dpa / Maurizio Gamberini)
    Atug sagte im Deutschlandfunk, Schönbohms Verbindungen zum Lobbyverein "Cyber-Sicherheitsrat Deutschland" seien lange bekannt. Er habe diesen seinerzeit gegründet. Über mögliche Kontakte zu russischen Nachrichtendiensten müsse der aktuelle Vereinspräsident Auskunft geben, betonte Atug. Dieser habe sich bislang nicht dazu geäußert.
    Der Experte unterstrich Schöhnbohms Verdienste als Leiter des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik. Er habe Deutschland sicherer gemacht, das müsse man würdigen. Atug ist Gründer und Sprecher einer unabhängigen Arbeitsgemeinschaft, die sich mit Themen rund um die kritische Infrastruktur beschäftigt.
    Medienberichten zufolge steht BSI-Präsident Schönbohm vor der Abberufung. Bundesinnenministerin Faeser will demnach in dieser Woche eine Entscheidung treffen. Nach Informationen des Recherchenetzwerks Policy Network Analytics gehört dem Verein "Cyber-Sicherheitsrat Deutschland" unter anderem die Berliner Firma Protelion an. Das Unternehmen wiederum gehört zu einer russischen Firma, die von einem ehemaligen Mitarbeiter des Nachrichtendienstes KGB gegründet wurde.
    Diese Nachricht wurde am 10.10.2022 im Programm Deutschlandfunk gesendet.