Martin Busch hatte es aus Zufall heraus bekommen. Als der Kassler Lehramtsstudent seine Prüfungsnoten zusammen rechnete und dann anhand der Benotungstabelle des Ministeriums seinen Examensschnitt bildete, war der deutlich schlechter als erwartet. Das betrifft außer ihm Hunderte andere Lehramtsstudierende, die nach der neuen, modularisierten Studienordnung studieren.
"Die Stimmung ist schon sehr, sehr tief, sehr, sehr frustrierend. Es gibt auch verschiedene Foren, wo sich geäußert wird; wo man den Frust schon raus lesen kann."
Angetrieben vom Frust und der Angst, mit einer schlechteren Examensnote keinen Referendariatsplatz zu bekommen, hatten Martin Busch und rund 50 andere Lehramtsstudierende geklagt. Drei hessische Verwaltungsgerichte entschieden aber Ende Mai, Anfang Juni, dass es rechtlich in Ordnung sei, dass die Examensnote nicht mit den Prüfungsleistungen übereinstimmt, sondern schlechter ausfällt. Für Busch die Spitze der Frustration:
"Ich hatte drei verschiedene Studienordnungen, ich hab das Jahr die Studiengebühren mitgetragen, keiner wusste, wie unsere Abschlussprüfungen laufen und dann noch diese Umrechnungstabelle. Das finde ich schon relativ viel für'n jungen Menschen, der die erste Erfahrung mit dem Staat macht, und auch mit dem Gericht macht. Dann so was zu erleben, das finde ich schon sehr, sehr unglücklich."
Zwar entschieden die Gerichte gegen die Lehramtsstudierenden. Doch Presse und Öffentlichkeit hatten sie schnell auf ihre Seite ziehen können.
Nach der sich hinziehenden Debatte, will inzwischen auch die von CDU und FDP geführte hessische Landesregierung verhindern, dass sie Hunderte frustrierte Neu-Lehrer in den Schuldienst einstellt.
Hans-Jürgen Irmer, bildungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, bei der heutigen Experten-Anhörung im hessischen Landtag.
"Deshalb haben wir unsererseits, CDU und FDP, diese veränderte Tabelle erarbeitet, die das verhindern soll."
Der Gesetzesvorschlag von CDU und FDP reduziert die Abwertung aber nur.
Abgeschafft wird sie nicht.
Für die Gewerkschaft Erziehung- und Wissenschaft (GEW) ist der CDU-FDP Vorschlag damit untragbar. Ihr Sprecher Jochen Nagel:
"Das ist keinem Menschen zu vermitteln und es ist auch überhaupt nicht für uns erklärbar, wieso man so etwas überhaupt nur vorgelegt hat."
Und auch die Studierenden sehen sich durch den neuen CDU-FDP Vorschlag eher provoziert.
Johannes Götting, Sprecher der Landes-Asten-Konferenz:
"Weil aus unserer Sicht das Problem der Benotung oder der Wiedergabe der richtigen Leistungen nicht gegeben ist. Es ist immer noch Fakt, dass sich die Modulnoten nicht in den Endnoten, den Noten des Staatsexamens widerspiegeln."
Heute hatten die Studierenden die Meinung der eingeladenen Experten ganz auf ihrer Seite. So wie jetzt von CDU und FDP vorgeschlagen, gehe es nicht. Die Abwertung müsse weg. Der Leiter des hessischen Amtes für Lehrerbildung, Frank Sauerland resümiert:
"Ich bin an sich aber ganz guter Dinge, weil ich hoffe, dass sowohl das Ministerium als auch das Parlament sich dann dieser Expertise anschließt. Weil hier geht's ja nicht um irgendwelche politischen oder gar ideologischen Fragen, sondern hier geht's um Logik und Mathematik."
Und auch aus Reihen von CDU und FDP kamen gegen Ende der heutigen Anhörung Signale, dass sie sich dem Vorschlag der Bildungs-Experten - Prüfungsnoten = Examensnoten - anschließen wollen. Dass CDU und FDP mit ihrer Mehrheit im Landtag die 'eigene' Tabelle 'durchboxen' erscheint bei dem öffentlichen Gegenwind inzwischen unrealistisch.
So könnte der monatelange Streit um die 'ungerechte' Tabelle doch noch ein gütliches Ende finden.
"Die Stimmung ist schon sehr, sehr tief, sehr, sehr frustrierend. Es gibt auch verschiedene Foren, wo sich geäußert wird; wo man den Frust schon raus lesen kann."
Angetrieben vom Frust und der Angst, mit einer schlechteren Examensnote keinen Referendariatsplatz zu bekommen, hatten Martin Busch und rund 50 andere Lehramtsstudierende geklagt. Drei hessische Verwaltungsgerichte entschieden aber Ende Mai, Anfang Juni, dass es rechtlich in Ordnung sei, dass die Examensnote nicht mit den Prüfungsleistungen übereinstimmt, sondern schlechter ausfällt. Für Busch die Spitze der Frustration:
"Ich hatte drei verschiedene Studienordnungen, ich hab das Jahr die Studiengebühren mitgetragen, keiner wusste, wie unsere Abschlussprüfungen laufen und dann noch diese Umrechnungstabelle. Das finde ich schon relativ viel für'n jungen Menschen, der die erste Erfahrung mit dem Staat macht, und auch mit dem Gericht macht. Dann so was zu erleben, das finde ich schon sehr, sehr unglücklich."
Zwar entschieden die Gerichte gegen die Lehramtsstudierenden. Doch Presse und Öffentlichkeit hatten sie schnell auf ihre Seite ziehen können.
Nach der sich hinziehenden Debatte, will inzwischen auch die von CDU und FDP geführte hessische Landesregierung verhindern, dass sie Hunderte frustrierte Neu-Lehrer in den Schuldienst einstellt.
Hans-Jürgen Irmer, bildungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, bei der heutigen Experten-Anhörung im hessischen Landtag.
"Deshalb haben wir unsererseits, CDU und FDP, diese veränderte Tabelle erarbeitet, die das verhindern soll."
Der Gesetzesvorschlag von CDU und FDP reduziert die Abwertung aber nur.
Abgeschafft wird sie nicht.
Für die Gewerkschaft Erziehung- und Wissenschaft (GEW) ist der CDU-FDP Vorschlag damit untragbar. Ihr Sprecher Jochen Nagel:
"Das ist keinem Menschen zu vermitteln und es ist auch überhaupt nicht für uns erklärbar, wieso man so etwas überhaupt nur vorgelegt hat."
Und auch die Studierenden sehen sich durch den neuen CDU-FDP Vorschlag eher provoziert.
Johannes Götting, Sprecher der Landes-Asten-Konferenz:
"Weil aus unserer Sicht das Problem der Benotung oder der Wiedergabe der richtigen Leistungen nicht gegeben ist. Es ist immer noch Fakt, dass sich die Modulnoten nicht in den Endnoten, den Noten des Staatsexamens widerspiegeln."
Heute hatten die Studierenden die Meinung der eingeladenen Experten ganz auf ihrer Seite. So wie jetzt von CDU und FDP vorgeschlagen, gehe es nicht. Die Abwertung müsse weg. Der Leiter des hessischen Amtes für Lehrerbildung, Frank Sauerland resümiert:
"Ich bin an sich aber ganz guter Dinge, weil ich hoffe, dass sowohl das Ministerium als auch das Parlament sich dann dieser Expertise anschließt. Weil hier geht's ja nicht um irgendwelche politischen oder gar ideologischen Fragen, sondern hier geht's um Logik und Mathematik."
Und auch aus Reihen von CDU und FDP kamen gegen Ende der heutigen Anhörung Signale, dass sie sich dem Vorschlag der Bildungs-Experten - Prüfungsnoten = Examensnoten - anschließen wollen. Dass CDU und FDP mit ihrer Mehrheit im Landtag die 'eigene' Tabelle 'durchboxen' erscheint bei dem öffentlichen Gegenwind inzwischen unrealistisch.
So könnte der monatelange Streit um die 'ungerechte' Tabelle doch noch ein gütliches Ende finden.