Er qualmt. Fast jeden Tag und obwohl die Neapolitaner ihn ignorieren, ist der Vesuv eine große Gefahr. 79 nach Christus zerstörte der Vulkanberg die Städte Pompeji und Herculaneum. Neueste Erkenntnisse weisen aber nach, dass die Zerstörungskraft des Vesuv wesentlich größer war als bisher angenommen. Dazu der Vulkanexperte und Geologe Massimo Gorra:
Wir entdeckten, dass weitere Orte vom Vesuv in Mitleidenschaft gezogen wurden. Wir waren darüber vollkommen erstaunt, denn scheinbar haben bisher alle Geologen und Vulkanexperten die Explosionskraft dieses Vulkans unterschätzt. Das ist eine große Neuigkeit.
Eine Neuigkeit, auf die die Geologen durch Zufall stießen. Alles begann mit archäologischen Grabungen. Archäologen erforschen derzeit die römische Vergangenheit der Amalfiküste. In der Nähe von Positano graben sie die Reste altrömischer Villen aus. Die chemische Auswertung von Lebensmittelrückständen in den dort gefundenen Amphoren ergab, dass die historischen Bauten aus dem ersten nachchristlichen Jahrhundert stammen. Bei ihren Grabungen entdeckten die Archäologen, dass einige der Dächer und Mauern der Villen durch große Gesteinsbrocken zerstört worden waren. Die Fachleute konnten sich diese Zerstörungen nicht erklären. Vor allem nicht angesichts des Umstandes, dass Vulkanexperten immer annahmen, dass die bisherigen Explosionen des Vesuv nur ein Gebiet mit einem Durchmesser von maximal 10 km in Mitleidenschaft gezogen hatten. Herbeigerufene Geologen und Vulkanologen des Nationalen geophysikalischen Instituts in Neapel warfen einen Blick auf das Lavagestein in den römischen Ruinen bei Positano und resümierten, noch bevor sie weitere Untersuchungen durchführten, dass auch diese Gebäude 79 nach Christus durch den Vesuv zerstört wurden. Massimo Gorra:
Wir intervenierten sofort und verglichen das Gestein und den Staub mit ähnlichen Materialien aus Pompeji und Herculaneum. Die Analyse des vulkanischen Materials aus diesen Grabungsorten und aus Positano ergab, dass die Funde korrelieren. Jetzt wissen wir, dass der Radius der Gefahrenzone des Vesuv mindestens doppelt so groß ist wie bisher angenommen.
Die Untersuchung der mehrere Tonnen schweren Gesteinsbrocken, die auf die antiken Villen bei Positano gefallen waren, zeigte, dass sie von dem gleichen Magmapfropf stammen, der auch Pompeji zerstört hatte. Die Vulkanologen entdeckten darüber hinaus in den Ruinen bei Positano Rückstände einer zirka zehn Zentimeter dicken Aschenstaubschicht. Sie war das Resultat eines Aschenstaubregens, der mehrere Stunden dauerte und die antiken Gebäude bedeckte. Auch die geologische Auswertung dieses Staubs ergab, dass Positano das gleiche Schicksal erlitten hatte wie Pompeji und Herculaneum. Die Resultate der vulkanologischen Untersuchungen werfen, so Massimo Gorra, ein ganz neues Licht auf den Vesuv und seine Zerstörungskraft:
Schon jetzt wird damit gerechnet, dass bei einem möglichen neuen Vulkanausbruch rund 800.000 Menschen in der direkten Gefahrenzone leben. Nach unseren neuen Erkenntnissen muss dieser Zahlenwert mindestens verdoppelt werden. Wir haben die geophysikalischen Charakteristiken dieses Berges unterschätzt.
Der Vesuv ist ein Vulkan, der, je länger er auf seinen Ausbruch warten muss, um so stärker explodieren wird. Als er im Jahr 79 explodierte, lag der vorherige Ausbruch rund 1000 Jahre zurück. Deshalb, so die Geologen des geophysikalischen Instituts, war seine Zerstörungskraft so gewaltig. Das letzte Mal brach der Berg 1944 aus. Ein kleiner Vulkanausbruch, bei dem 26 Menschen umkamen. Sollte sich aber eine Explosion wie die aus dem Jahr 79 wiederholen - so erste Hochrechnungen aufgrund der in Positano gemachten Entdeckungen - dann könnten selbst Capri und Ischia keine, wie man bisher annahm, sicheren Orte mehr sein.
Wir entdeckten, dass weitere Orte vom Vesuv in Mitleidenschaft gezogen wurden. Wir waren darüber vollkommen erstaunt, denn scheinbar haben bisher alle Geologen und Vulkanexperten die Explosionskraft dieses Vulkans unterschätzt. Das ist eine große Neuigkeit.
Eine Neuigkeit, auf die die Geologen durch Zufall stießen. Alles begann mit archäologischen Grabungen. Archäologen erforschen derzeit die römische Vergangenheit der Amalfiküste. In der Nähe von Positano graben sie die Reste altrömischer Villen aus. Die chemische Auswertung von Lebensmittelrückständen in den dort gefundenen Amphoren ergab, dass die historischen Bauten aus dem ersten nachchristlichen Jahrhundert stammen. Bei ihren Grabungen entdeckten die Archäologen, dass einige der Dächer und Mauern der Villen durch große Gesteinsbrocken zerstört worden waren. Die Fachleute konnten sich diese Zerstörungen nicht erklären. Vor allem nicht angesichts des Umstandes, dass Vulkanexperten immer annahmen, dass die bisherigen Explosionen des Vesuv nur ein Gebiet mit einem Durchmesser von maximal 10 km in Mitleidenschaft gezogen hatten. Herbeigerufene Geologen und Vulkanologen des Nationalen geophysikalischen Instituts in Neapel warfen einen Blick auf das Lavagestein in den römischen Ruinen bei Positano und resümierten, noch bevor sie weitere Untersuchungen durchführten, dass auch diese Gebäude 79 nach Christus durch den Vesuv zerstört wurden. Massimo Gorra:
Wir intervenierten sofort und verglichen das Gestein und den Staub mit ähnlichen Materialien aus Pompeji und Herculaneum. Die Analyse des vulkanischen Materials aus diesen Grabungsorten und aus Positano ergab, dass die Funde korrelieren. Jetzt wissen wir, dass der Radius der Gefahrenzone des Vesuv mindestens doppelt so groß ist wie bisher angenommen.
Die Untersuchung der mehrere Tonnen schweren Gesteinsbrocken, die auf die antiken Villen bei Positano gefallen waren, zeigte, dass sie von dem gleichen Magmapfropf stammen, der auch Pompeji zerstört hatte. Die Vulkanologen entdeckten darüber hinaus in den Ruinen bei Positano Rückstände einer zirka zehn Zentimeter dicken Aschenstaubschicht. Sie war das Resultat eines Aschenstaubregens, der mehrere Stunden dauerte und die antiken Gebäude bedeckte. Auch die geologische Auswertung dieses Staubs ergab, dass Positano das gleiche Schicksal erlitten hatte wie Pompeji und Herculaneum. Die Resultate der vulkanologischen Untersuchungen werfen, so Massimo Gorra, ein ganz neues Licht auf den Vesuv und seine Zerstörungskraft:
Schon jetzt wird damit gerechnet, dass bei einem möglichen neuen Vulkanausbruch rund 800.000 Menschen in der direkten Gefahrenzone leben. Nach unseren neuen Erkenntnissen muss dieser Zahlenwert mindestens verdoppelt werden. Wir haben die geophysikalischen Charakteristiken dieses Berges unterschätzt.
Der Vesuv ist ein Vulkan, der, je länger er auf seinen Ausbruch warten muss, um so stärker explodieren wird. Als er im Jahr 79 explodierte, lag der vorherige Ausbruch rund 1000 Jahre zurück. Deshalb, so die Geologen des geophysikalischen Instituts, war seine Zerstörungskraft so gewaltig. Das letzte Mal brach der Berg 1944 aus. Ein kleiner Vulkanausbruch, bei dem 26 Menschen umkamen. Sollte sich aber eine Explosion wie die aus dem Jahr 79 wiederholen - so erste Hochrechnungen aufgrund der in Positano gemachten Entdeckungen - dann könnten selbst Capri und Ischia keine, wie man bisher annahm, sicheren Orte mehr sein.