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Exzellente Logistik durch Integration

Logistik. - In Berlin treffen sich Experten aus Industrie, Verwaltung und Hochschulen zum 19. Deutschen Logistik-Kongress 2002, der diesmal unter dem Motto Integration und Vernetzung stand. Mehr als 2000 Teilnehmer hat die diesjährige Tagung, auf der auch die Logistik-Preise des Bundesverbands Logistik vergeben werden.

    Von Wolfgang Noelke

    Unter dem Thema "Wertschöpfungskette" steht die diesjährige Tagung der mehr als 2000 Teilnehmer des 19. Deutschen Logistik-Kongresses und hiermit meint Dr. Peer Witten, der Vorsitzende des in Bremen angesiedelten Bundesverbandes Logistik nicht mehr spezielle individuelle Softwarelösungen, sondern das gesamte System von der Produktion über die Bestellung bis zur Auslieferung zum Kunden. Nicht nur in der virtuellen Planung und in der Umsetzung einzelner Segmente einer logistischen Kette muss sich etwas verändern, sondern auch das Geschäftsverhalten der gesamten Branche:

    Es geht um das große Thema der Partnerschaft, der Zusammenarbeit, der Kooperation. Es ist das Thema der Vernetzung, das gemeinsame Stärke erzeugt, auch wenn wir natürlich Wettbewerb untereinander wollen. Es ist also beides: Es ist die Vernetzung von Wettbewerbern, die Wettbewerber bleiben, aber in wichtigen, interessanten Feldern eben zusammenarbeiten.

    Und die exzellente Zusammenarbeit innerhalb einer gesamten logistischen Kette würdigt der Bundesverband heute Abend mit zwei Logistik-Preisen. Der eine geht an den Werkzeugmaschinenhersteller Gildemeister - denn auch schon in der Planung von Werkzeugmaschinen steckt ein gehöriges Maß logistischer Leistung, die beispielsweise unnötige Energie zu vermeiden hilft - anschaulicher für uns Normalbürger ist der Preis den das Logistik-Management der Handelskette Metro bekommt: Noch vor einem Jahr, so Geschäftsführer Wolfgang Prümper, herrschte an den Rampen seiner mehr als 2300 europäischen Betriebsstätten buchstäblich das Chaos: Etwa 150 Lastwagen kamen dort täglich unverhofft und oft mit beispielsweise nur einer Palette Blumen, oder Hundefutter. Inzwischen wurde das gesamte Liefersystem gebündelt und zwar unter Einbeziehung der Produzenten:

    Bevor der Einzel-Lieferant in unserem System eingebunden wird, haben wir ihn mit unserem Dienstleister zusammen vor Ort an seiner Rampe besucht und mit ihm im Detail alle Probleme besprochen: Sendungsstruktur, Prozesskette, Verpackung, um Schäden zu vermeiden, Zeitfenster, alles das, was zu einem Prozessmanagement gehört.

    Die bessere logistische Koordinierung - so Dr. Prümper bescherte dem Unternehmen nicht nur volle, sondern auch weniger Lastwagen eine für den Bundesverband Logistik beispielhafte Symbiose zwischen Ökonomie und Ökologie:

    Vor der Zeit waren wir als Metro-Konzern mit mehr als 1000 unterschiedlichen Dienstleistungen, die auf unsere Rampen aufschlugen, konfrontiert. Jetzt wird die gesamte kritische Masse, die auf uns zufließt, auf fünf Leistungsfähige, auch große Dienstleister konzentriert. Mit diesem System ist Metro in der Lage, die bislang homöopathischen Anliefermengen an unseren Rampen auf volle LKWs pro Tag und Markt zu verdichten. Volkswirtschaftliche betrachtet ergeben sich allein aus den zwei Effekten Bündelungen, reduzierte LKW-Standzeiten, Einsparungen in geschätzter Höhe von jährlich geschätzt circa 150 Millionen Euro alleine in der Bundesrepublik Deutschland. Die ökologischste Lösung ist die der Verkehrsvermeidung, und genau das haben wir mit unserem System geschafft.