Na prima: Die Löhne ziehen an, die Inflationsrate sinkt, da freut sich der Verbraucher über seine Kaufkraft. Doch in der Zentralbank dürfte die unerwartet von 1,1 auf 0,7 Prozent im Oktober gesunkene Inflationsrate Deflationssorgen hervorgerufen haben. Und Deflation gilt unter Ökonomen fast als gefährlicher als alles andere. Michael Schubert von der Commerzbank:
"Deflation ist insbesondere deswegen gefährlich, weil Konsumenten davon abgehalten werden, bestimmte Sachen zu kaufen, weil sie sagen, es wird ja alles billiger, also kann ich damit noch warten."
Das würde zunächst zu einem Stillstand der Wirtschaft führen, dann zur Schrumpfung. Als abschreckendes Beispiel gilt Japan, wo seit beinahe 20 Jahren die Deflation das Land im Griff hat.
So weit ist es in der Eurozone noch nicht. Denn es sind vor allem gesunkene Energiepreise, die auf die Inflationsrate drücken. Selbst in Deutschland sind aber zum Beispiel die Lebensmittelpreise gestiegen. Die gefühlte Inflation der Verbraucher ist weitaus stärker als die mit 0,7 Prozent gemessene. Dennoch werde die Europäische Zentralbank morgen den deflationären Anfängen wehren, meint Kristian Tödtmann von der Deka Bank:
"Ich sehe Deflation wirklich als das größere Risiko. Die Wahrscheinlichkeit für Deflation ist gering, aber die Auswirkungen wären doch schlecht, weil gerade die Länder der Peripherie stärker darunter leiden würden."
Das Handwerkszeug der EZB im Kampf gegen Deflationserwartungen ist vielfältig. Am Anfang steht das Wort. Von EZB-Präsident Mario Draghi wird morgen erwartet, die EZB verbal als Vorkämpferin gegen eine mögliche Deflation darzustellen. Dann wissen alle: Das Geld bleibt billig, notfalls wird es noch billiger.
Der nächste Schritt könnte eine Zinssenkung sein. Da der Leitzins aber schon bei 0,5 Prozent auf historisch niedrigem Niveau liegt, könnte eine weitere Kürzung wenig bewirken. Möglich wäre auch ein neuer sogenannter Langfristtender, also das Angebot an die Banken, sich bei der Zentralbank Geld für zwei, drei Jahre leihen zu können. Damit blieben nicht nur die kurzfristigen Zinsen, sondern auch die langfristigen im Keller. Commerzbank-Analyst Schubert kennt noch eine Möglichkeit:
"Es ist vielleicht in der Öffentlichkeit nicht so sehr bekannt, dass die EZB jede Woche knapp 200 Milliarden an Liquidität absorbiert."
Denn die EZB kauft Banken regelmäßig Anleihen ab, bezahlt dafür, gibt den Banken also Geld. Aber andererseits verkauft sie auch Anleihen oder fährt hier und dort die Kreditvergabe runter und reduziert damit die Geldmenge.
"Wenn sie damit aufhört, hat man mehr Liquidität im Markt. Das wäre auch ein expansives Geschäft. Auch das könnte sie tun."
Am Finanzmarkt herrscht der Glaube vor, das helfe der ganzen Eurozone. Wenn schon in Deutschland die Inflationsrate sinkt, die Unternehmen hier ihre waren noch preiswerter verkaufern, müssen die südeuropäischen Länder den Gürtel noch enger schnallen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Das gehe aber kaum noch, meint Deka-Volkswirt Tödtmann:
"Deswegen ist die Bekämpfung oder Vermeidung von Deflation und das Gar-nicht-erst-aufkommen-lassen von Deflationserwartungen etwas, was die Eurozone in sich eigentlich stabiler macht."
Daran wird der nicht glauben, der hinter jedweder Geldschwemme doch die Inflation wittert.
"Deflation ist insbesondere deswegen gefährlich, weil Konsumenten davon abgehalten werden, bestimmte Sachen zu kaufen, weil sie sagen, es wird ja alles billiger, also kann ich damit noch warten."
Das würde zunächst zu einem Stillstand der Wirtschaft führen, dann zur Schrumpfung. Als abschreckendes Beispiel gilt Japan, wo seit beinahe 20 Jahren die Deflation das Land im Griff hat.
So weit ist es in der Eurozone noch nicht. Denn es sind vor allem gesunkene Energiepreise, die auf die Inflationsrate drücken. Selbst in Deutschland sind aber zum Beispiel die Lebensmittelpreise gestiegen. Die gefühlte Inflation der Verbraucher ist weitaus stärker als die mit 0,7 Prozent gemessene. Dennoch werde die Europäische Zentralbank morgen den deflationären Anfängen wehren, meint Kristian Tödtmann von der Deka Bank:
"Ich sehe Deflation wirklich als das größere Risiko. Die Wahrscheinlichkeit für Deflation ist gering, aber die Auswirkungen wären doch schlecht, weil gerade die Länder der Peripherie stärker darunter leiden würden."
Das Handwerkszeug der EZB im Kampf gegen Deflationserwartungen ist vielfältig. Am Anfang steht das Wort. Von EZB-Präsident Mario Draghi wird morgen erwartet, die EZB verbal als Vorkämpferin gegen eine mögliche Deflation darzustellen. Dann wissen alle: Das Geld bleibt billig, notfalls wird es noch billiger.
Der nächste Schritt könnte eine Zinssenkung sein. Da der Leitzins aber schon bei 0,5 Prozent auf historisch niedrigem Niveau liegt, könnte eine weitere Kürzung wenig bewirken. Möglich wäre auch ein neuer sogenannter Langfristtender, also das Angebot an die Banken, sich bei der Zentralbank Geld für zwei, drei Jahre leihen zu können. Damit blieben nicht nur die kurzfristigen Zinsen, sondern auch die langfristigen im Keller. Commerzbank-Analyst Schubert kennt noch eine Möglichkeit:
"Es ist vielleicht in der Öffentlichkeit nicht so sehr bekannt, dass die EZB jede Woche knapp 200 Milliarden an Liquidität absorbiert."
Denn die EZB kauft Banken regelmäßig Anleihen ab, bezahlt dafür, gibt den Banken also Geld. Aber andererseits verkauft sie auch Anleihen oder fährt hier und dort die Kreditvergabe runter und reduziert damit die Geldmenge.
"Wenn sie damit aufhört, hat man mehr Liquidität im Markt. Das wäre auch ein expansives Geschäft. Auch das könnte sie tun."
Am Finanzmarkt herrscht der Glaube vor, das helfe der ganzen Eurozone. Wenn schon in Deutschland die Inflationsrate sinkt, die Unternehmen hier ihre waren noch preiswerter verkaufern, müssen die südeuropäischen Länder den Gürtel noch enger schnallen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Das gehe aber kaum noch, meint Deka-Volkswirt Tödtmann:
"Deswegen ist die Bekämpfung oder Vermeidung von Deflation und das Gar-nicht-erst-aufkommen-lassen von Deflationserwartungen etwas, was die Eurozone in sich eigentlich stabiler macht."
Daran wird der nicht glauben, der hinter jedweder Geldschwemme doch die Inflation wittert.