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Plaudern gehört zum Handwerk

Schweigen ist Silber, Reden ist Gold. Hauptsache, man bleibt im Gespräch - als Person mit Profil und Privatleben. Das gilt nicht nur für Popstars, sondern auch für die Klassikszene.

Von Dagmar Penzlin | 03.03.2014
    In Zeiten von Web 2.0 und einem schwindenden Bildungsbürgertum gilt auch in der Klassik-Branche: Klappern gehört zum Handwerk. Da darf es auch gerne menscheln. Marketing-Strategen setzen bei ihren Klassik-Schützlingen schon seit Jahren verstärkt auf Personalisierung: Inspiriert von dem, was im Pop-Geschäft gut funktioniert, sollten auch klassische Musiker ihr ganz eigenes Image pflegen, zur Marke werden. Sie tummeln sich auf allen Plattformen der sozialen Medien, lassen jedermann per Facebook und Twitter an Leben und Erkenntnissen teilhaben und rühren mehr oder weniger offensiv die Werbetrommel für ihre Arbeit. Manche engagieren Fachleute dafür, andere werden selbst zu Medienprofis. Plaudern gehört heute zum Musiker-Handwerk. Doch wie lässt sich das alles vereinbaren mit der Konzentration, die Musizieren auf Spitzenniveau erfordert?