Archiv

Krieg im Nahen Osten
Facebook-Konzern Meta verschärft Kontrolle von Inhalten

Der Facebook-Konzern Meta hat auf Druck der EU-Kommission erläutert, welche Maßnahmen er ergreift, um gegen die Verbreitung illegaler und irreführender Inhalte zum Krieg im Nahen Osten vorzugehen. Allein in den ersten drei Tagen nach dem Angriff der Hamas seien 795.000 Beiträge auf Arabisch und Hebräisch entfernt oder als verstörend markiert worden, teilte Meta mit.

    Eine Hand hält ein Smartphone mit verschiedenen Apps auf dem Bildschirm.
    Der US-Konzern Meta hat seine Maßnahmen gegen Desinformation im Zusammenhang mit dem Krieg zwischen Israel und der Hamas erläutert. (picture alliance / NurPhoto / Jaap Arriens)
    In dieser Zeit seien in diesen Sprachen täglich sieben Mal mehr Beiträge als im Durchschnitt der vergangenen zwei Monate gelöscht worden, hieß es. Auf Hinweis würden Beiträge gelöscht, bei denen mutmaßliche Geiseln klar zu erkennen seien. Für eine Reihe von Schlagwörtern (Hashtags) bei Instagram hat Meta nach eigenen Angaben die Suchfunktion deaktiviert. Dort habe es zahlreiche Verstöße gegen Inhalte-Regeln gegeben. Besonderes Augenmerk lege der Konzern auf Live-Video, erklärte Meta. Grund seien Drohungen der Hamas, Geiseln zu zeigen. Für einige Nutzer, die zuvor gegen Regeln verstoßen hätten, sei die Funktion deaktiviert worden.
    Der Konzern reagierte mit seiner Mitteilung auf eine Mahnung des EU-Kommissars Breton. Er hatte in einem Brief an Meta detaillierte Informationen über Maßnahmen zur Eindämmung schädlicher Inhalte gefordert. Auch die Online-Plattform X von Elon Musk hatte eine ähnliche Aufforderung erhalten, aber sehr allgemein darauf geantwortet. Daraufhin verschickte die EU-Kommission einen offiziellen Fragenkatalog. Auf X sollen manipulierte Bilder und Mitschnitte aus Videospielen im Umlauf gewesen sein, die als echte Aufnahmen ausgegeben wurden.
    Die Lage rund um den Hamas-Angriff gilt als erster großer Test für das neue EU-Gesetz DSA (Digital Services Act), das Online-Plattformen zu einem strikten Vorgehen unter anderem gegen Hassrede verpflichtet.
    Diese Nachricht wurde am 16.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.