"Es gibt nur ein Getränk im Land
Das Bier ist da für jeden Stand
Und billig ist es auch
Es macht einen schönen Bauch."
Bierbauch in der Lederhosen und Rausch im Gesicht - kaum ein Bayern-Klischees kommt ohne bittersüße Bierseligkeit aus.
Helmut Schleich - An den Tresen dieser Welt: "Ich sage es immer wieder: Da versteht einfach keiner etwas davon, von einem richtigen Rausch. Frag mal jemand nach seinem schönsten Rausch. Er erzählt dir garantiert sein ärgstes Besäufnis und sonst gar nichts. Zuschütten, speien, liegen bleiben: Das ist doch kein Rausch. Wo bleibt denn da die Sinnlichkeit' Das Herz, das Gefühl, der Tiefgang."
Zwischen stumpfer Betrunkenheit und bewusstseinserweiterndem Drogenkonsum - mit "Der Rausch" veröffentlicht das Münchner Traditionslabel Trikont nach "Die Liebe" und "Der Tod" eine dritte Kompilation in der Reihe "Stimmen Bayerns". 27 Stücke, 66 Minuten - Gedichte und Geschichten, Sketche und Songs, mit denen die Herausgeber kritisch und humorvoll eine bloße Verherrlichung von Drogen umgehen.
"Eingeschlafen samt dem Gewand
Mensch, war ich beieinander..."
Die Oberammergauer "Kofelgschroa" besingen hier etwa mit ihrer ganz eigene Form der "Neuen Volksmusik" eine durchzechte Nacht im bayerischen Hinterland. Gleich das nächste Stück auf dem Trikont-Sampler: lautmalerische Sprachakrobatik aus Oberbayern - Wolf Euba liest aus "Rauschige Wanderschaft" vom Regensburger Musikwissenschaftler Felix Hoerburger: Ein betrunkenes Singen gesprochener Worte, ein Jodeln bayerischer Dialekte - im Rausch wird auch die Sprache zur Musik.
Wolf Euba liest Felix Hoerburger - Rauschige Wanderschaft:
"Im Wirtshaus haben sie gerade ein frisches Fass angestochen. Ein fazen-waschl-blazn, wampa-strambam-bassl..."
Die drei Raketen - Oh Hefeweizen, schrei!:
"Oh Hefeweizen, schrei nach mir. Oh Hefeweizen verlang nach mir. Oh, Hefeweizen..."
Die herrlich sinnfreien Oberpfälzer Künstler-Musikanten "Die drei Raketen" beschwören mit ihren Klängen aus der Synthesizer-Konserve das Weißbier. Und auch er darf nicht fehlen: Der Rastafari aus Traunstein - "Hans Söllner" mit seiner bayerischen Kiffer-Hymne:
"Mein Vater raucht jeden Tag eine Hand voll Shit. Und ich als braver Junge, ich rauch natürlich mit..."
"Stimmen Bayerns - Der Rausch" ist eine liebevoll zusammengestellte Kompilation. Doch wo sind die atmosphärischen Töne direkt aus dem Biergarten und vom Oktoberfest? Das Klirren von Gläsern und die Gesprächsfetzen von Wirtshaus-Besuchern hätten vielleicht für ein noch authentischeres Hörerlebnis gesorgt. Schön aber, dass am Ende der Kompilation der legendäre Trinkspruch "Ein Prosit der Gemütlichkeit" ungewollt parodiert wird: Im Proberaum der "Krinoline Blaskapelle" klingt das "Prosit" nach Trauermarsch.
Das Bier ist da für jeden Stand
Und billig ist es auch
Es macht einen schönen Bauch."
Bierbauch in der Lederhosen und Rausch im Gesicht - kaum ein Bayern-Klischees kommt ohne bittersüße Bierseligkeit aus.
Helmut Schleich - An den Tresen dieser Welt: "Ich sage es immer wieder: Da versteht einfach keiner etwas davon, von einem richtigen Rausch. Frag mal jemand nach seinem schönsten Rausch. Er erzählt dir garantiert sein ärgstes Besäufnis und sonst gar nichts. Zuschütten, speien, liegen bleiben: Das ist doch kein Rausch. Wo bleibt denn da die Sinnlichkeit' Das Herz, das Gefühl, der Tiefgang."
Zwischen stumpfer Betrunkenheit und bewusstseinserweiterndem Drogenkonsum - mit "Der Rausch" veröffentlicht das Münchner Traditionslabel Trikont nach "Die Liebe" und "Der Tod" eine dritte Kompilation in der Reihe "Stimmen Bayerns". 27 Stücke, 66 Minuten - Gedichte und Geschichten, Sketche und Songs, mit denen die Herausgeber kritisch und humorvoll eine bloße Verherrlichung von Drogen umgehen.
"Eingeschlafen samt dem Gewand
Mensch, war ich beieinander..."
Die Oberammergauer "Kofelgschroa" besingen hier etwa mit ihrer ganz eigene Form der "Neuen Volksmusik" eine durchzechte Nacht im bayerischen Hinterland. Gleich das nächste Stück auf dem Trikont-Sampler: lautmalerische Sprachakrobatik aus Oberbayern - Wolf Euba liest aus "Rauschige Wanderschaft" vom Regensburger Musikwissenschaftler Felix Hoerburger: Ein betrunkenes Singen gesprochener Worte, ein Jodeln bayerischer Dialekte - im Rausch wird auch die Sprache zur Musik.
Wolf Euba liest Felix Hoerburger - Rauschige Wanderschaft:
"Im Wirtshaus haben sie gerade ein frisches Fass angestochen. Ein fazen-waschl-blazn, wampa-strambam-bassl..."
Die drei Raketen - Oh Hefeweizen, schrei!:
"Oh Hefeweizen, schrei nach mir. Oh Hefeweizen verlang nach mir. Oh, Hefeweizen..."
Die herrlich sinnfreien Oberpfälzer Künstler-Musikanten "Die drei Raketen" beschwören mit ihren Klängen aus der Synthesizer-Konserve das Weißbier. Und auch er darf nicht fehlen: Der Rastafari aus Traunstein - "Hans Söllner" mit seiner bayerischen Kiffer-Hymne:
"Mein Vater raucht jeden Tag eine Hand voll Shit. Und ich als braver Junge, ich rauch natürlich mit..."
"Stimmen Bayerns - Der Rausch" ist eine liebevoll zusammengestellte Kompilation. Doch wo sind die atmosphärischen Töne direkt aus dem Biergarten und vom Oktoberfest? Das Klirren von Gläsern und die Gesprächsfetzen von Wirtshaus-Besuchern hätten vielleicht für ein noch authentischeres Hörerlebnis gesorgt. Schön aber, dass am Ende der Kompilation der legendäre Trinkspruch "Ein Prosit der Gemütlichkeit" ungewollt parodiert wird: Im Proberaum der "Krinoline Blaskapelle" klingt das "Prosit" nach Trauermarsch.