Vogelgrippe
Fachleute besorgt über Anpassung des Virus an Säugetiere

Auf 27 Pelztierfarmen in Finnland sind zwischen Juli und Oktober des Jahres 2023 mehrere Ansteckungen des Vogelgrippe-Virus H5N1 nachgewiesen worden. Analysen der EU-Gesundheitsbehörde ECDC zeigten eine deutliche Anpassung des Virus an Säugetiere.

    Ein Mensch hält einen Käfig mit einem Nerz auf einer Pelzfarm.
    Auf mehreren Nerzfarmen in Finnland kam es im vergangenen Jahr zu Vogelgrippe-Ausbrüchen. (picture alliance / dpa / Valeriy Sharifulin)
    Der Ausbruch auf den finnischen Pelztierfarmen werde auf Wildvögel als Ursprung zurückgeführt, hieß es von der ECDC. Höchstwahrscheinlich habe es aber auch indirekte und direkte Übertragungen zwischen Säugetieren gegeben. Fachleute befürchten, dass sich das Vogelgrippe-Virus im Zuge solcher Ausbrüche immer besser an andere Tiere und womöglich auch den Menschen anpasst.
    Derzeit grassiert die größte je dokumentierte Vogelgrippewelle, die sich über fast die gesamte Erde erstreckt und auch Europa betrifft. Der Erreger befällt vor allem Vögel, wurde aber auch bei vielen Säugetieren gefunden. In den USA kursiert das Virus seit Monaten unter Milchkühen, vereinzelt infizierten sich auch Menschen nach dem Kontakt mit Tieren.

    Risiko derzeit unverändert

    Die Weltgesundheitsorganisation schätzt das Risiko durch das Vogelgrippevirus H5N1 für den Menschen derzeit noch als gering ein. Sie forderte die Länder aber auf, Maßnahmen und Verfahren zur Infektionskontrolle einzuführen. Zudem rät sie, den Verzehr von Rohmilch zu vermeiden.
    Die EU-Kommission sicherte sich kürzlich 665.000 Dosen eines speziellen Impfstoffes. Er ist etwa für das Personal von Geflügelfarmen und für Tierärzte bestimmt, deren Risiko für Kontakte mit der Vogelgrippe besonders hoch ist. 
    Diese Nachricht wurde am 24.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.