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Fackeln der Götter

Mit der dunklen Jahreszeit steigen jetzt wieder die Chancen, das Naturschauspiel der Polarlichter zu beobachten. Seit langer Zeit waren Menschen überall auf der Welt von den geisterhaften Lichterscheinungen am Nachthimmel fasziniert. Die Kelten bezeichneten sie als Fackeln der Götter – die Indianer Nordamerikas als Feuer der Ahnen.

Sven Carlsson |
    In Wirklichkeit ist dieses Naturphänomen gar nicht so rätselhaft. Es zeigt uns einfach, dass unsere Erde ein Magnetfeld hat. Treffen Partikel des Sonnenwindes auf das Magnetfeld, werden die elektrisch geladenen Teilchen in Richtung Erdoberfläche zu den Magnetpolen gelenkt. Dabei stoßen sie irgendwann mit Sauerstoff- und Stickstoffmolekülen in der oberen Erdatmosphäre zusammen. So entstehen die Lichterscheinungen der Polarlichter.

    Die Farben hängen davon ab, in welcher Höhe die Wechselwirkungen erfolgen. Geschehen sie in Höhen zwischen etwa 80 und 110 Kilometern, sehen wir grüne Polarlichter. Rot sind sie gefärbt, wenn die Sauerstoff- und Stickstoffmoleküle in ca. 200 Kilometern Höhe bombardiert werden. Die tiefste Linie der Polarlichter liegt in etwa 60 bis 80 Kilometern Höhe, während der oberste Rand des Lichtvorhangs bis in Höhen von 1600 Kilometern reichen kann.