Die Elbe ist ein launischer Fluss. Sie entspringt aus Mittelgebirgen. Dort gibt es keine Gletscher, keine Wasserressourcen für den Sommer. Im Frühjahr trägt sie viel Wasser, im Sommer und Herbst eher wenig. Jetzt im Winter hat sie zwar Hochwasser, Frachter fahren trotzdem kaum vorbei. Ernst-Paul Dörfler vom Bund für Umwelt und Naturschutz wundert das nicht. An mindestens 200 Tagen im Jahr, erklärt der Experte, habe der Fluss Niedrigwasser. Für die Redereien ist die Schifffahrt auf der Elbe darum ein unsicheres Geschäft. Genauso verhält es sich mit der Saale, die bei Barby in die Elbe mündet. Trotzdem treibt das Bundesverkehrsministerium den Bau des Saalekanals voran, um dadurch den Fluss ganzjährig mit einer Fahrrinntiefe von zwei Metern 50 schiffbar zu machen. Für Ernst-Paul Dörfler ist es eines der absurdesten Projekte überhaupt an der Elbe:
"Wenn hier mit 80 Millionen Euro gebaut wird, dann passiert hier schon was. In Sachsen-Anhalt soll ja was passieren. Spaß beiseite - der andere Grund, der dahinter sich verbergen könnte, ist folgender: Es soll ja nur die Saale ausgebaut werden und nicht die Elbe. Aber die Elbe bietet nicht die Fahrwasserbedingungen. Aber wenn ein solcher Kanal erst einmal gebaut ist, wird man natürlich feststellen, dass man mit den Schiffen nicht weiter kann. Und dann muss natürlich die Elbe angegriffen werden, dann muss die Elbe zumindest von der Saalemündung bis nördlich von Magdeburg zum Wasserstraßenkreuz kanalisiert werden. Alles andere wäre eine Fehlinvestition. "
Das Landesverkehrsministerium in Sachsen-Anhalt steht dagegen hinter den Plänen des Bundes. Noch in diesem Quartal soll das Raumordnungsverfahren für den 7,5 kilometerlangen Saalekanal eingeleitet werden, sagt Andreas Rist, Referent für Güterverkehr. Pläne, auch die Elbe zu kanalisieren, gebe es jedoch nicht. Stattdessen würden die 6000 Buhnen in der Elbe instand gesetzt, um den Fluss ganzjährig schiffbar zu machen:
"Also wir gehen davon aus, dass man das tatsächlich mit den Strombauwerken instand setzen kann. Dass die Elbe über wirtschaftliche Fahrrinnentiefen verfügt. Das sind die ein Meter 60 und das sagen auch die ganzen Reedereien, insbesondere die dt. Binnenreederei, die ja hauptsächlich auf der Elbe arbeitet, dass ein Meter 60 Fahrrinnentiefe und das heißt ja nicht, dass wir das ganze Jahr nur diese ein Meter 60 Fahrrinnentiefe haben, sondern wir haben auch an 200 Tagen über zwei Meter Fahrrinnentiefe. "
Containerschiffe mit einer Länge von 85 Metern und knapp 10 Metern Breite könnten dann fast ganzjährig auf der Elbe fahren, erklärt Andreas Rist vom Landesverkehrsministerium. Gegner argumentieren, die großen Europaschiffe brauchen eine Fahrrinnentiefe von mindestens zwei Metern 50. Diese Wassertiefe bieten schließlich auch die zum Teil aufgestaute Saale und der geplante Saalekanal, nicht aber die Elbe. Umweltschützer zweifeln an, dass allein durch die Instandsetzung der Buhnen die Elbe ganzjährig schiffbar gemacht werden kann. Andreas Rist kennt die Hintergründe des Vorwurfs:
"Weil die wieder die jetzt vieldiskutierten Klimaszenarien in Anspruch nehmen und sagen, für was sollen wir die entsprechenden Buhnen instand setzen, wenn die Elbe kein Wasser führt. Also momentan argumentiert auch der Bund, dass es keine signifikanten Trends für diese Szenarien gibt. "
Momentan werden über die Elbe etwa eine Million Tonnen Güter verschifft. Prognosen besagen, dass auf der Gesamtelbe acht Millionen Tonnen Güter verschifft werden könnten. Staustufen seien dafür aber nicht nötig, betont noch einmal der Referent für Güterverkehr, Andreas Rist. Umweltschützer Ernst-Paul Dörfler bleibt dagegen skeptisch. Nach der jüngsten Studie des Umweltbundesamtes Dessau sei die Schiene das umweltfreundlichste Verkehrsmittel. Eine Verlagerung von der Straße auf das Wasser habe nach der Kanalisierung der Flüsse in Westdeutschland nicht stattgefunden. Und noch eine Studie stärkt die Forderung des Umweltschützers, die Elbe so zu belassen wie sie ist. Erstellt hat sie das Bundesamt für Güterverkehr in Köln:
"Jede Woche rollen 70 Containerzüge von Hamburg den Elbekorridor entlang bis nach Tschechien, nur zwei Schiffe pro Woche, nur ein Bruchteil wird über das Wasser transportiert. Diese Studie sagt, dass eben diese natürlichen Begebenheiten der Elbe und die unzuverlässigen Wasserstände nicht dazu führen, dass ein maßgeblicher Anteil auf dem Wasser transportiert wird. "
Für Ernst-Paul Dörfler ist die Elbe der letzte Fluss in Deutschland, der den Namen Fluss noch verdient. Ernst Paul Dörfler wird weiter dafür kämpfen, dass das so bleibt.
"Wenn hier mit 80 Millionen Euro gebaut wird, dann passiert hier schon was. In Sachsen-Anhalt soll ja was passieren. Spaß beiseite - der andere Grund, der dahinter sich verbergen könnte, ist folgender: Es soll ja nur die Saale ausgebaut werden und nicht die Elbe. Aber die Elbe bietet nicht die Fahrwasserbedingungen. Aber wenn ein solcher Kanal erst einmal gebaut ist, wird man natürlich feststellen, dass man mit den Schiffen nicht weiter kann. Und dann muss natürlich die Elbe angegriffen werden, dann muss die Elbe zumindest von der Saalemündung bis nördlich von Magdeburg zum Wasserstraßenkreuz kanalisiert werden. Alles andere wäre eine Fehlinvestition. "
Das Landesverkehrsministerium in Sachsen-Anhalt steht dagegen hinter den Plänen des Bundes. Noch in diesem Quartal soll das Raumordnungsverfahren für den 7,5 kilometerlangen Saalekanal eingeleitet werden, sagt Andreas Rist, Referent für Güterverkehr. Pläne, auch die Elbe zu kanalisieren, gebe es jedoch nicht. Stattdessen würden die 6000 Buhnen in der Elbe instand gesetzt, um den Fluss ganzjährig schiffbar zu machen:
"Also wir gehen davon aus, dass man das tatsächlich mit den Strombauwerken instand setzen kann. Dass die Elbe über wirtschaftliche Fahrrinnentiefen verfügt. Das sind die ein Meter 60 und das sagen auch die ganzen Reedereien, insbesondere die dt. Binnenreederei, die ja hauptsächlich auf der Elbe arbeitet, dass ein Meter 60 Fahrrinnentiefe und das heißt ja nicht, dass wir das ganze Jahr nur diese ein Meter 60 Fahrrinnentiefe haben, sondern wir haben auch an 200 Tagen über zwei Meter Fahrrinnentiefe. "
Containerschiffe mit einer Länge von 85 Metern und knapp 10 Metern Breite könnten dann fast ganzjährig auf der Elbe fahren, erklärt Andreas Rist vom Landesverkehrsministerium. Gegner argumentieren, die großen Europaschiffe brauchen eine Fahrrinnentiefe von mindestens zwei Metern 50. Diese Wassertiefe bieten schließlich auch die zum Teil aufgestaute Saale und der geplante Saalekanal, nicht aber die Elbe. Umweltschützer zweifeln an, dass allein durch die Instandsetzung der Buhnen die Elbe ganzjährig schiffbar gemacht werden kann. Andreas Rist kennt die Hintergründe des Vorwurfs:
"Weil die wieder die jetzt vieldiskutierten Klimaszenarien in Anspruch nehmen und sagen, für was sollen wir die entsprechenden Buhnen instand setzen, wenn die Elbe kein Wasser führt. Also momentan argumentiert auch der Bund, dass es keine signifikanten Trends für diese Szenarien gibt. "
Momentan werden über die Elbe etwa eine Million Tonnen Güter verschifft. Prognosen besagen, dass auf der Gesamtelbe acht Millionen Tonnen Güter verschifft werden könnten. Staustufen seien dafür aber nicht nötig, betont noch einmal der Referent für Güterverkehr, Andreas Rist. Umweltschützer Ernst-Paul Dörfler bleibt dagegen skeptisch. Nach der jüngsten Studie des Umweltbundesamtes Dessau sei die Schiene das umweltfreundlichste Verkehrsmittel. Eine Verlagerung von der Straße auf das Wasser habe nach der Kanalisierung der Flüsse in Westdeutschland nicht stattgefunden. Und noch eine Studie stärkt die Forderung des Umweltschützers, die Elbe so zu belassen wie sie ist. Erstellt hat sie das Bundesamt für Güterverkehr in Köln:
"Jede Woche rollen 70 Containerzüge von Hamburg den Elbekorridor entlang bis nach Tschechien, nur zwei Schiffe pro Woche, nur ein Bruchteil wird über das Wasser transportiert. Diese Studie sagt, dass eben diese natürlichen Begebenheiten der Elbe und die unzuverlässigen Wasserstände nicht dazu führen, dass ein maßgeblicher Anteil auf dem Wasser transportiert wird. "
Für Ernst-Paul Dörfler ist die Elbe der letzte Fluss in Deutschland, der den Namen Fluss noch verdient. Ernst Paul Dörfler wird weiter dafür kämpfen, dass das so bleibt.