Samstag, 18. Mai 2024

Migration
Faeser gegen EU-Asylverfahren in Drittstaaten

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat sich gegen die von Union und FDP geforderte Auslagerung von EU-Asylverfahren in nordafrikanische Staaten ausgesprochen. Faeser sagte in der marokkanischen Hauptstadt Rabat, die von ihr geplanten Migrationsabkommen mit einzelnen Herkunftsstaaten von Asylbewerbern seien zielführender. Es sei gemeinsames Ziel der Koalition, die deutschen Kommunen nachhaltig zu entlasten.

31.10.2023
    Younes Sekkouri schüttelt Nancy Faeser die Hand. Im Hintergrund steht ein Foto von König Mohammed VI zwischen Flaggen von Marokko und Deutschland.
    Bundesinnenministerin Nancy Faeser führt derzeit in Marokko Gespräche zum Thema Migration - hier mit Younes Sekkouri, Minister für wirtschaftliche Eingliederung. (picture alliance / dpa / Christophe Gateau)
    Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wüst von der CDU hatte gefordert, Flüchtlinge sollten nach einem Aufgreifen in Europa in Partnerländer entlang der Fluchtrouten gebracht werden. Dort sollten dann Asylverfahren durchgeführt werden. Ähnlich hatte sich der Chef der FDP-Bundestagsfraktion, Dürr, geäußert.
    Bislang hat kein nordafrikanisches Land die Bereitschaft erkennen lassen, auf seinem Staatsgebiet Zentren zur Durchführung von Asylverfahren für die Europäische Union zu errichten.
    Faeser wies bei ihren Gesprächen in Marokko auch auf das deutsche Fachkräfteeinwanderungsgesetz hin. Die marokkanische Regierung verweist zwar auf den eigenen Fachkräftebedarf, steht dem Thema wegen der hohen Jugendarbeitslosigkeit und der Geldüberweisungen aus dem Ausland jedoch aufgeschlossen gegenüber.
    Diese Nachricht wurde am 31.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.