
Faeser erklärte, Einzeltäter seien auch mit Blick auf die Europameisterschaft ein "denkbares Risiko". Sie zeigte sich aber überzeugt, dass mit der großen Zahl von Einsatzkräften die Vielzahl von Veranstaltungen abzusichern sei. Viele Beamte verzichteten auf ihren Sommerurlaub, um das Turnier zu schützen.
Trotz der angespannten Lage empfahl Faeser, die auch Sportministerin ist, das Turnier zu genießen. Der Fußball und die Gemeinschaft stünden während der EM im Mittelpunkt, sagte die Ministerin im Deutschlandfunk.
Abschiebungen nach Afghanistan über Nachbarländer
Nach der Tat von Mannheim wird in der Bundespolitik auch die Abschiebung von Schwerkriminellen nach Afghanistan und Syrien diskutiert. Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich um einen Afghanen, der seit 2014 in Deutschland lebt und dessen Asylantrag abgelehnt wurde. Faeser sprach sich im Deutschlandfunk erneut dafür aus, Straftäter und Gefährder über Nachbarländer nach Afghanistan und Syrien abzuschieben. Das Innenministerium arbeite daran, Menschen auf diesem Weg zurückzubringen, sagte Faeser. Um welche Nachbarländer es sich handle, teilte Faeser nicht mit.
Sie betonte ihren Willen, Gefährder und Straftäter in ihre Heimatländer zurückzuführen. Es könne nicht sein, dass diese Menschen hier blieben, wenn von ihnen immer noch eine Gefahr ausgehe, nachdem sie ihre Haft verbüßt hätten. Deutsche Sicherheitsinteressen gingen in diesen Fällen vor. - Bislang sind Rückführungen nach Afghanistan und Syrien wegen der dortigen Sicherheitslage ausgesetzt.
Das komplette Interview mit Nancy Faeser können Sie am Sonntag um 11:05 Uhr im Deutschlandfunk hören.
Diese Nachricht wurde am 08.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.