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Stuttgart
Faeser verurteilt Ausschreitungen bei Eritrea-Veranstaltung

Bundesinnenministerin Faeser hat die Ausschreitungen im Zusammenhang mit einem Eritrea-Festival in Stuttgart scharf verurteilt. Auch die Landesregierung von Baden-Württemberg zeigte sich schockiert. Gestern waren über 200 Personen nach Ausschreitungen festgenommen worden.

    Eine Gruppe von Menschen wird nach Ausschreitungen bei einer Eritrea-Veranstaltung von Polizeikräften in Schutzkleidung in Schach gehalten.
    Polizeieinsatz nach Ausschreitungen bei Eritrea-Veranstaltung in Stuttgart. (Thomas Niedermueller / dpa )
    Faeser erklärte, ausländische Konflikte dürften nicht in unserem Land ausgetragen werden. Die Gewalttäter müssten zur Verantwortung gezogen werden, sagte die SPD-Politikerin in Berlin.
    Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann sagte, die gezielten Angriffen gegen die Polizei verstörten und seien völlig inakzeptabel. Innenminister Strobl von der CDU betonte, der Rechtsstaat werde Ausschreitungen durch gewalttätige Eritreer-Gruppierungen nicht tatenlos hinnehmen. Die Täter müssten die volle Härte des Strafrechts und des Ausländerrechts zu spüren bekommen.

    Über 200 Festnahmen in Stuttgart

    Bei den Ausschreitungen am Rande einer Eritrea-Veranstaltung in Stuttgart wurden gestern nach Polizeiangaben 27 Beamte verletzt. Sieben von ihnen seien vorläufig nicht mehr dienstfähig, teilte Polizeipräsident Höfler mit. Die Polizisten seien zwischen die Anhänger und die Gegner der Veranstaltung geraten. Die Attacken seien nicht vorhersehbar gewesen.
    Höfler sprach von massiver Gewalt. Bis gestern Abend seien 228 Personen vorübergehend festgenommen worden, gegen sie liefen Strafverfahren wegen schweren Landfriedensbruchs. Die meisten seien inzwischen wieder auf freiem Fuß. Ein Mann werde heute dem Haftrichter vorgeführt. Die Verdächtigen stammten überwiegend aus dem Umfeld der Landeshauptstadt Stuttgart. Mutmaßliche Gegner des Regimes in Eritrea seien aber auch aus der Schweiz und aus dem hessischen Gießen angereist.
    Zu ähnlichen Ausschreitungen war es bereits im Juli im hessischen Gießen gekommen. Kritiker werfen den Veranstaltern von Eritrea-Festivals vor, das diktatorische Regime in dem afrikanischen Land unter dem Deckmantel einer Kulturveranstaltung zu unterstützen.
    Diese Nachricht wurde am 17.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.