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Fahrt ins Blaue
Russlands Traum von der Eroberung der Arktis

1,2 Millionen Quadratkilometer Polarmeer und Milliarden Tonnen Öl und Gas aus den Tiefen der Arktis: Das ist die Vision des Kreml, um Russland auf Jahrzehnte hin den Status einer Energiegroßmacht zu sichern. Im August 2014 hat die russische Regierung bei den Vereinten Nationen den Anspruch auf weite Gebiete rund um den Nordpol untermauert.

Von Andrea Rehmsmeier | 06.02.2016
    Übersicht über die russische Hafenstadt Murmansk auf der Halbinsel Kola, aufgenommen am 17.8.2000.
    Übersicht über die russische Hafenstadt Murmansk auf der Halbinsel Kola, aufgenommen am 17.8.2000. (picture-alliance / dpa / Alexander Nemenov)
    Im Wettrennen um die Erschließung arktischer Rohstoffe und neuer Schiffsrouten will Moskau die Pole-Position einnehmen, kein anderer Anrainerstaat ist ähnlich aktiv. Russlands "Tor zur Arktis" soll die Hafenstadt Murmansk im hohen Norden Westrusslands sein: Als zentraler Umschlagplatz für das geförderte Öl und Gas, als Heimathafen der modernisierten Eisbrecherflotte und Anlandepunkt für internationale Reedereien, die die legendäre Nordostpassage nutzen wollen.
    Doch die derzeitige Situation ist nicht günstig für arktische Megaprojekte. Schon in den vergangenen Jahren haben die niedrigen Rohstoffpreise einige von Russlands hochfliegenden Plänen zunichte gemacht. So ist die Industrialisierung der Arktis auch in Zeiten schmelzender Polkappen ein hochriskantes Unterfangen.