Das wird hier durchaus so gesehen. Sowohl Handel als auch Erzeuger setzen auf einen fairen Preis, den alle an der Produktion von Biomilch Beteiligten jederzeit nachvollziehen können. Dass Biosupermärkte, Bauern und Molkereien dabei gemeinsam handeln, sei der richtige Schritt, sagt Everhard Hüsemann, seit 13 Jahren Biomilch-Landwirt in Niedersachsen:
"In diesem Gespräch reden Bio-Milchbauern mit ihren Molkereien und mit der abnehmenden Hand, mit der durchhandelnden Hand, mit dem Bundesverband Naturkost, das ist nur ein Teil des Handelsgeschehens in Deutschland. Aber wir reden mit einander, um nach einem Korridor zu suchen, auf dem ein faires Miteinander möglich ist. Allein das Zustandekommen dieses Gesprächs und dieser Erklärung ist ein erster Schritt, einfach den anderen wahrzunehmen. Und das ist sehr wichtig. Ich finde es sehr wichtig, was hier passiert."
Diese gemeinsame Erklärung zum Öko-Milchmarkt verpflichtet den Biosupermarkt natürlich nicht dazu, die Milch weiterhin zu einem fairen Preis - und das heißt: deutlich höheren Preis als bei konventioneller Milch - an den Verbraucher weiterzugeben. Dennoch glaubt auch Josef Jacobi, dass diese Verständigung bedeutsam ist. Jacobi leitet Hessens einzige Biomolkerei:
"Jeder Markt muss das für sich entscheiden. Wir bieten an, dass wir unsere gläserne Kalkulation machen, dass wir unsere Kosten auf den Tisch legen, und sagen: Hier, das sind unsere Kosten, diesen Preis brauchen wir. Und wir müssen von den Bauern aus die Kosten kalkulieren und nicht wie die Großmolkereien das machen, zum Aldi gehen und da sagen, wir haben so viel Milch, wollen sie verkaufen und müssen sie zu jedem Preis losschlagen. Wir brauchen diesen Preis, den wir vorher kalkuliert haben, und rechnen dann die Molkereikosten drauf. Dann gibt es einen Preis beim Verbraucher der insgesamt in der ganzen Kette die Kosten deckt und die Arbeit bezahlt."
Und die Milchtrinker akzeptieren diesen Preis. Im vergangenen Jahr erzielte die Bio-Molkerei von Josef Jacobi nach eigenen Angaben mit 50 Cent bundesweit den höchsten Preis für den Liter Milch. Die Käufer zahlten 1,09 Euro für das Paket im Biosupermarkt. Und diese Kaufbereitschaft ist ungebrochen, sagt Michael Radau, Vorstandssprecher des Verbandes Bio Supermärkte:
"Erstens steigt der Bio-Milchmarkt wirklich permanent, deshalb ist es wichtig. Aber auch als täglichen Kundenbringer. Wenn ich mich auf Bio-Milch konzentriere, gehe ich mehrfach die Woche einkaufen, hole mir Bio-Milch, gehe dann also in die entsprechenden Fachgeschäfte und deswegen ist es für die Bio-Supermärkte ein wichtiges Produkt."
Das sich als erstaunlich krisensicher erweist. Käufer von Bio-Milch seien nämlich weniger preissensibel, als allgemein angenommen. Das hat eine Studie des Instituts für Agrar- und Lebensmittelmarketing der Universität Kassel ergeben, die Professor Ulrich Hamm im vergangenen Jahr durchgeführt hat. Sie zeigt: Sogar bei einem hohen Preisabstand zwischen Bio und konventioneller Milch sind viele Verbraucher bereit, für das ökologisch erzeugte Produkt mehr Geld zu zahlen. Daran werde auch die Wirtschaftskrise nichts ändern, glaubt Ulrich Hamm:
"Wir haben ja aus der Vergangenheit schon eine ganze Menge von Beispielen. Auch zwischen 2004 und 2006 sind die realen Einkommen der deutschen Bevölkerung und erst Recht die Kaufkraft nicht gestiegen. Für viele Haushalte wurde die Kaufkraft sogar geringer. Und dennoch gab es den Bio-Boom. Also Einkommen und Bio hat immer weniger miteinander zu tun. Von daher sind wir auch überzeugt davon, dass wir in diesem Jahr weiter die Zuwachsraten haben werden bei Bio."
"In diesem Gespräch reden Bio-Milchbauern mit ihren Molkereien und mit der abnehmenden Hand, mit der durchhandelnden Hand, mit dem Bundesverband Naturkost, das ist nur ein Teil des Handelsgeschehens in Deutschland. Aber wir reden mit einander, um nach einem Korridor zu suchen, auf dem ein faires Miteinander möglich ist. Allein das Zustandekommen dieses Gesprächs und dieser Erklärung ist ein erster Schritt, einfach den anderen wahrzunehmen. Und das ist sehr wichtig. Ich finde es sehr wichtig, was hier passiert."
Diese gemeinsame Erklärung zum Öko-Milchmarkt verpflichtet den Biosupermarkt natürlich nicht dazu, die Milch weiterhin zu einem fairen Preis - und das heißt: deutlich höheren Preis als bei konventioneller Milch - an den Verbraucher weiterzugeben. Dennoch glaubt auch Josef Jacobi, dass diese Verständigung bedeutsam ist. Jacobi leitet Hessens einzige Biomolkerei:
"Jeder Markt muss das für sich entscheiden. Wir bieten an, dass wir unsere gläserne Kalkulation machen, dass wir unsere Kosten auf den Tisch legen, und sagen: Hier, das sind unsere Kosten, diesen Preis brauchen wir. Und wir müssen von den Bauern aus die Kosten kalkulieren und nicht wie die Großmolkereien das machen, zum Aldi gehen und da sagen, wir haben so viel Milch, wollen sie verkaufen und müssen sie zu jedem Preis losschlagen. Wir brauchen diesen Preis, den wir vorher kalkuliert haben, und rechnen dann die Molkereikosten drauf. Dann gibt es einen Preis beim Verbraucher der insgesamt in der ganzen Kette die Kosten deckt und die Arbeit bezahlt."
Und die Milchtrinker akzeptieren diesen Preis. Im vergangenen Jahr erzielte die Bio-Molkerei von Josef Jacobi nach eigenen Angaben mit 50 Cent bundesweit den höchsten Preis für den Liter Milch. Die Käufer zahlten 1,09 Euro für das Paket im Biosupermarkt. Und diese Kaufbereitschaft ist ungebrochen, sagt Michael Radau, Vorstandssprecher des Verbandes Bio Supermärkte:
"Erstens steigt der Bio-Milchmarkt wirklich permanent, deshalb ist es wichtig. Aber auch als täglichen Kundenbringer. Wenn ich mich auf Bio-Milch konzentriere, gehe ich mehrfach die Woche einkaufen, hole mir Bio-Milch, gehe dann also in die entsprechenden Fachgeschäfte und deswegen ist es für die Bio-Supermärkte ein wichtiges Produkt."
Das sich als erstaunlich krisensicher erweist. Käufer von Bio-Milch seien nämlich weniger preissensibel, als allgemein angenommen. Das hat eine Studie des Instituts für Agrar- und Lebensmittelmarketing der Universität Kassel ergeben, die Professor Ulrich Hamm im vergangenen Jahr durchgeführt hat. Sie zeigt: Sogar bei einem hohen Preisabstand zwischen Bio und konventioneller Milch sind viele Verbraucher bereit, für das ökologisch erzeugte Produkt mehr Geld zu zahlen. Daran werde auch die Wirtschaftskrise nichts ändern, glaubt Ulrich Hamm:
"Wir haben ja aus der Vergangenheit schon eine ganze Menge von Beispielen. Auch zwischen 2004 und 2006 sind die realen Einkommen der deutschen Bevölkerung und erst Recht die Kaufkraft nicht gestiegen. Für viele Haushalte wurde die Kaufkraft sogar geringer. Und dennoch gab es den Bio-Boom. Also Einkommen und Bio hat immer weniger miteinander zu tun. Von daher sind wir auch überzeugt davon, dass wir in diesem Jahr weiter die Zuwachsraten haben werden bei Bio."