" Im Moment bin ich Schülerin der 12. Klasse. Ich möchte aber Medizin studieren. Deswegen wollte ich jetzt einfach mal hereinschauen, um ein paar Informationen zu kriegen und mal zu hören."
Neugierig steht Marie-Luise Rübsam vor dem Hörsaal XVII der Kölner Universität. Das Studentenleben ist für sie noch absolutes Neuland. Heute findet hier eine Beratungs-Veranstaltung für das ZVS-Fach Medizin statt. Die 18-Jährige Marie-Luise macht ihr Abitur zwar erst in einem Jahr. Beratung schadet aber trotzdem nicht, findet sie. Eine genaue Vorstellung davon, was sie bei der Bewerbung erwartet, hat sie aber noch nicht.
" Eigentlich bis jetzt überhaupt noch gar keine. Ich weiß nur, dass es über die ZVS geht, aber wie das jetzt genau funktioniert, keinen Plan."
So geht es wohl den meisten der 28 Teilnehmer, die heute an der Beratungsveranstaltung an der Uni Köln teilnehmen. Und das ist auch nicht verwunderlich. Schließlich ist es bei der Bewerbung nicht damit getan, einen Bogen auszufüllen und die Lieblings-Uni anzukreuzen, erklärt Beraterin Christa Mock-Mailahn:
" Es gibt bestimmte Stellen, wo man überlegen muss, welche Hochschulen gebe ich als Wunsch-Hochschulen an und das kann dann Auswirkungen auf die Chancen haben. Und darum ging es heute, wie verhalte ich mich da taktisch am günstigsten, um da erfolgreich zu sein."
Denn es gibt mehrere Wege zum Ziel. Die ZVS verteilt je 20 Prozent der Bewerber nach Abiturnote und Wartezeit. Die anderen 60 Prozent suchen sich die Hochschulen selbst aus. Und dabei müssen die Bewerber die unterschiedlichsten Kriterien beachten. Wie zum Beispiel René Marke.
" Ich leiste im Moment noch meinen Zivildienst ab, werde voraussichtlich im nächsten Jahr im März oder April fertig sein. (...) Und dann wollte ich mich eigentlich um einen Studienplatz in Medizin bemühen."
René hat in diesem Jahr sein Abitur mit der Note 1,8 bestanden. Seinen Zivildienst macht er als Rettungssanitäter beim Deutschen Hilfsdienst. Uni-Beraterin Christa Mock-Mailahn erklärt, wie seine Chancen auf einen Studienplatz stehen.
" Mit einem Notendurchschnitt von 1,8 hätte man zum Beispiel im letzten Jahr an der Universität Saarbrücken einen Studienplatz bekommen. Saarbrücken wählt aus nach Durchschnittsnote ohne vorherige Vorauswahl. Ansonsten müsste der René jetzt auch hingehen und müsste jetzt nachschauen im Auswahlverfahren der Hochschulen, welche Hochschulen berücksichtigen bestimmte Einzelnote, wo hätte ich vielleicht noch eine Chance, an einem Auswahlgespräch teilzunehmen. Denn in einem Auswahlgespräch würde sein Verhalten jetzt, direkt nach dem Abitur in den Rettungswagen, bestimmt auch positiv ins Gewicht fallen."
Beispiel 2: Abiturientin Hanna Witte, die in diesem Jahr ihr Abi mit der Note 1,6 bestanden hat.
" Ich möchte Zahnmedizin studieren, vielleicht in Köln, also sehr wahrscheinlich sogar, und jetzt denke ich mal, dass ich mich bewerben kann und alles glatt läuft, hoffe ich mal.
Wenn die Hanna jetzt ganz sorgfältig vorgehen würde, dann würde sie zunächst mal schauen, wie ihre Chance in der Abiturbestenquote ist. Sie würde dann als zweites feststellen, dass sie in der Quote nach Wartezeit keine Chance hat, weil sie gerade erst Abitur hat und keine Wartezeit hat und das wichtigste ist die dritte Quote, Auswahlverfahren der Hochschulen, da ist im Internet zu finden, dass jede Hochschule eine bestimmte Satzung hat, die würde sie sich genau anschauen und dann nachgucken, hätte ich im letzten oder vorletzten Semester eine Zulassung bekommen mit 1,6. Wenn das der Fall gewesen wäre, kämen solche Hochschulen eventuell in Frage."
Aus ihren Favoriten stellen sich die Bewerber eine Hitliste von sechs Hochschulen zusammen. Doch Vorsicht: Manche Hochschulen setzen voraus, dass die Bewerber sie auf einen der ersten drei Plätze gesetzt haben - sonst hat selbst ein Abiturient mit einer 1,0 keine Chance. Damit wollen die Unis erreichen, dass nur die Leute einen Platz bekommen, die auch tatsächlich dort studieren möchten. Und selbst wenn man alle Feinheiten beachtet hat und die Bewerbung pünktlich bis zum 15. Juli abgeschickt hat, muss man warten und hoffen, sagt Christa Mock-Mailahn.
" Es ist alles fiktiv. Man kann nie vorher mit Sicherheit sagen, das klappt. Aber man kann alle Chancen versuchen zu nutzen und das war das, wozu ich heute ermuntern wollte."
Dazu gehört es auch, die Infos immer mal wieder zu überprüfen. Zu jedem Semester verändern sich Details im Bewerbungsverfahren - vor allem deshalb, weil die ZVS zurzeit zu einer Service-Agentur umgestaltet wird und neue Aufgaben übernimmt.
Hinweis: Das bundesweite Auswahlverfahren bei der ZVS gilt zurzeit für die Fächer Biologie, Medizin, Pharmazie und Psychologie, daneben für einige NRW-Studiengänge. Informationen zum Bewerbungsverfahren und zu den Zulassungsbeschränkungen der einzelnen Hochschulen gibt es auf den Internetseiten der ZVS: www.zvs.de und bei den Studienberatungen der einzelnen Unis. Zudem bieten einige Hochschulen in diesem Monat Veranstaltungen zum Thema an. In Köln etwa findet die Beratung für Medizin noch einmal am 26. Juni statt.
Neugierig steht Marie-Luise Rübsam vor dem Hörsaal XVII der Kölner Universität. Das Studentenleben ist für sie noch absolutes Neuland. Heute findet hier eine Beratungs-Veranstaltung für das ZVS-Fach Medizin statt. Die 18-Jährige Marie-Luise macht ihr Abitur zwar erst in einem Jahr. Beratung schadet aber trotzdem nicht, findet sie. Eine genaue Vorstellung davon, was sie bei der Bewerbung erwartet, hat sie aber noch nicht.
" Eigentlich bis jetzt überhaupt noch gar keine. Ich weiß nur, dass es über die ZVS geht, aber wie das jetzt genau funktioniert, keinen Plan."
So geht es wohl den meisten der 28 Teilnehmer, die heute an der Beratungsveranstaltung an der Uni Köln teilnehmen. Und das ist auch nicht verwunderlich. Schließlich ist es bei der Bewerbung nicht damit getan, einen Bogen auszufüllen und die Lieblings-Uni anzukreuzen, erklärt Beraterin Christa Mock-Mailahn:
" Es gibt bestimmte Stellen, wo man überlegen muss, welche Hochschulen gebe ich als Wunsch-Hochschulen an und das kann dann Auswirkungen auf die Chancen haben. Und darum ging es heute, wie verhalte ich mich da taktisch am günstigsten, um da erfolgreich zu sein."
Denn es gibt mehrere Wege zum Ziel. Die ZVS verteilt je 20 Prozent der Bewerber nach Abiturnote und Wartezeit. Die anderen 60 Prozent suchen sich die Hochschulen selbst aus. Und dabei müssen die Bewerber die unterschiedlichsten Kriterien beachten. Wie zum Beispiel René Marke.
" Ich leiste im Moment noch meinen Zivildienst ab, werde voraussichtlich im nächsten Jahr im März oder April fertig sein. (...) Und dann wollte ich mich eigentlich um einen Studienplatz in Medizin bemühen."
René hat in diesem Jahr sein Abitur mit der Note 1,8 bestanden. Seinen Zivildienst macht er als Rettungssanitäter beim Deutschen Hilfsdienst. Uni-Beraterin Christa Mock-Mailahn erklärt, wie seine Chancen auf einen Studienplatz stehen.
" Mit einem Notendurchschnitt von 1,8 hätte man zum Beispiel im letzten Jahr an der Universität Saarbrücken einen Studienplatz bekommen. Saarbrücken wählt aus nach Durchschnittsnote ohne vorherige Vorauswahl. Ansonsten müsste der René jetzt auch hingehen und müsste jetzt nachschauen im Auswahlverfahren der Hochschulen, welche Hochschulen berücksichtigen bestimmte Einzelnote, wo hätte ich vielleicht noch eine Chance, an einem Auswahlgespräch teilzunehmen. Denn in einem Auswahlgespräch würde sein Verhalten jetzt, direkt nach dem Abitur in den Rettungswagen, bestimmt auch positiv ins Gewicht fallen."
Beispiel 2: Abiturientin Hanna Witte, die in diesem Jahr ihr Abi mit der Note 1,6 bestanden hat.
" Ich möchte Zahnmedizin studieren, vielleicht in Köln, also sehr wahrscheinlich sogar, und jetzt denke ich mal, dass ich mich bewerben kann und alles glatt läuft, hoffe ich mal.
Wenn die Hanna jetzt ganz sorgfältig vorgehen würde, dann würde sie zunächst mal schauen, wie ihre Chance in der Abiturbestenquote ist. Sie würde dann als zweites feststellen, dass sie in der Quote nach Wartezeit keine Chance hat, weil sie gerade erst Abitur hat und keine Wartezeit hat und das wichtigste ist die dritte Quote, Auswahlverfahren der Hochschulen, da ist im Internet zu finden, dass jede Hochschule eine bestimmte Satzung hat, die würde sie sich genau anschauen und dann nachgucken, hätte ich im letzten oder vorletzten Semester eine Zulassung bekommen mit 1,6. Wenn das der Fall gewesen wäre, kämen solche Hochschulen eventuell in Frage."
Aus ihren Favoriten stellen sich die Bewerber eine Hitliste von sechs Hochschulen zusammen. Doch Vorsicht: Manche Hochschulen setzen voraus, dass die Bewerber sie auf einen der ersten drei Plätze gesetzt haben - sonst hat selbst ein Abiturient mit einer 1,0 keine Chance. Damit wollen die Unis erreichen, dass nur die Leute einen Platz bekommen, die auch tatsächlich dort studieren möchten. Und selbst wenn man alle Feinheiten beachtet hat und die Bewerbung pünktlich bis zum 15. Juli abgeschickt hat, muss man warten und hoffen, sagt Christa Mock-Mailahn.
" Es ist alles fiktiv. Man kann nie vorher mit Sicherheit sagen, das klappt. Aber man kann alle Chancen versuchen zu nutzen und das war das, wozu ich heute ermuntern wollte."
Dazu gehört es auch, die Infos immer mal wieder zu überprüfen. Zu jedem Semester verändern sich Details im Bewerbungsverfahren - vor allem deshalb, weil die ZVS zurzeit zu einer Service-Agentur umgestaltet wird und neue Aufgaben übernimmt.
Hinweis: Das bundesweite Auswahlverfahren bei der ZVS gilt zurzeit für die Fächer Biologie, Medizin, Pharmazie und Psychologie, daneben für einige NRW-Studiengänge. Informationen zum Bewerbungsverfahren und zu den Zulassungsbeschränkungen der einzelnen Hochschulen gibt es auf den Internetseiten der ZVS: www.zvs.de und bei den Studienberatungen der einzelnen Unis. Zudem bieten einige Hochschulen in diesem Monat Veranstaltungen zum Thema an. In Köln etwa findet die Beratung für Medizin noch einmal am 26. Juni statt.