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Deutsche Fußball Liga
Fan-Vertreter verteidigt Proteste gegen Investor-Einstieg - FC Köln fordert neue Abstimmung

Die Diskussion um einen Investoren-Einstieg bei der Deutschen Fußball Liga geht weiter. Der 1. FC Köln fordert eine erneute Abstimmung, die Fan-Vereinigung "Unsere Kurve" verteidigt die anhaltenden Proteste.

    Das Bild zeigt zwei Spieler des VfB in rot-weißen Trikots von hinten. Sie sammeln gelbe Tennisbälle vom Spielfeld auf. Dahinteer unscharf eine Zuschauertribüne.
    Stuttgarter Fans warfen aus Protest gegen die Deutsche Fußball Liga Tennisbälle auf den Rasen - auch in anderen Stadien kam es zu ähnlichen Vorfällen (Archivbild). (Jan-Philipp Strobel / dpa )
    Der Vertreter der Fan-Vereinigung, Peter, sagte im Deutschlandfunk (Audio-Link), Geld spiele im Fußball schon seit Jahrzehnten eine Rolle. Die Frage sei aber, ob der Fußball, wie man ihn in Deutschland unter anderem mit einer tollen Stadion-Atmosphäre und Mitspracherechten erlebe, mit dem Einstieg eines Investors zurückgedrängt werde. Peter ergänzte, man unterstütze die aktuellen Proteste. Die Fußball-Liga habe erst reagiert, nachdem nun Spiele unterbrochen worden seien. Fans protestierten jedoch bereits seit dem vergangenen Sommer.

    Verhandlungsmandat der DFL wird angezweifelt

    Der Bundesliga-Club 1. FC Köln fordert nun einem Bericht zufolge eine erneute Abstimmung über den Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga. Das meldet die Sportschau unter Berufung auf ein Schreiben der Geschäftsführung an die DFL. Darin wird der Beschluss für ein Verhandlungs- und Abschlussmandat des DFL-Präsidiums in Frage gestellt. Auch Fan-Aktivist Peter äußerte Vorbehalte. Er sagte, die Abstimmung sei vermutlich gegen die Regeln der Liga zustande gekommen.
    Konkret geht es um das Abstimmungsverhalten von Martin Kind als Geschäftsführer von Hannover 96. Die Klubführung hatte ihn angewiesen, gegen den Antrag zu stimmen. Der Geschäftsführer schweigt über sein Votum.
    Am Dienstag hatte die US-Investmentgesellschaft Blackstone mitgeteilt, nicht mehr für eine strategische Vermarktungspartnerschaft zur Verfügung zu stehen. Die DFL setzt nun auf das Private-Equity-Unternehmen CVC.
    Seit Wochen protestieren Fans in den Stadien der Bundesligen gegen den Einstieg eines Investors. Zuletzt waren unter anderem Tennisbälle auf die Plätze geworfen worden. Auf einem Banner war zudem ein Bild von Kind im Fadenkreuz zu sehen. Der Aufsichtsratschef der Deutschen Fußball Liga, Watzke, nannte das in der Bild-Zeitung eine "abscheuliche Einzel-Entgleistung". Watzke rief angesichts der Proteste zur Deeskalation auf und zeigte sich erneut gesprächsbereit.
    Diese Nachricht wurde am 16.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.