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"12 Minuten Schweigen"
Fans planen Protestaktion gegen DFL-Investor

Aus Protest gegen den umstrittenen Einstieg eines Investors in der Fußball-Bundesliga bleibt es in den Stadien an diesen Wochenende vorübergehend still. Zahlreiche organisierte Fans haben einen Stimmungsboykott angekündigt.

    Eine Szene aus dem Stadion des MSV Duisburg. Fans zeigen Spruchbänder mit der Aufschrift "12:12 Minuten Schweigen für unsere Fanrechte.
    Fans des MSV Duisburg zeigen im Stadion Spruchbänder mit der Aufschrift "12:12 Minuten Schweigen für unsere Fanrechte (Archivbild). (picture alliance / Eibner-Pressefoto / Eibner-Pressefoto)
    "Um zu verdeutlichen, dass der vielbeschworene 12. Mann bundesweit nicht bereit ist, als Teil der Verhandlungsmasse mit dubiosen Investoren herzuhalten, werden wir zwölf Minuten schweigen", heißt es in einer von mehreren Fangruppen veröffentlichten Stellungnahme der Fanszenen Deutschlands.
    Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hatte bei der Mitgliederversammlung am Montag von den Proficlubs das Mandat erhalten, konkrete Verhandlungen mit einem strategischen Vermarktungspartner aufzunehmen. Für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen soll ein Finanzinvestor bis zu einer Milliarde Euro zahlen. Für die Clubs würde das bedeuten, dass sie in jeder Saison auf sechs bis acht Prozent aus dem Verkauf der Medienrechte zugunsten des Geldgebers verzichten müssten. Der Vertrag soll eine Maximallaufzeit von 20 Jahren haben.

    Fans: Investoreneinstieg elementarer Angriff auf Volkssport Fußball

    Die Fans kritisieren die immer weiter fortschreitende Kommerzialisierung. "Den Investoreneinstieg sehen wir als einen elementaren Angriff auf den basisorientierten Volkssport Fußball hierzulande, heißt es in dem Statement. "Unsere Ressourcen im Kampf gegen die Profitgier und Willkür der DFL werden wir kollektiv bündeln. Noch könnten die Geschäftsführer der Liga das verhängnisvolle Investmentprojekt stoppen. Wir werden diesen Weg genauestens im Visier behalten."
    Diese Nachricht wurde am 16.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.