Fußball
Fans protestieren gegen geplante neue Stadion-Regeln

Bei den deutschen Fußballfans regt sich Protest wegen der geplanten Maßnahmen zur Sicherheit in den Stadien. Für den Sonntag haben mehrere Fanvereinigungen zu einer Demonstration in Leipzig aufgerufen unter dem Motto "Der Fußball ist sicher! Schluss mit Populismus – Ja zur Fankultur!".

    Blick auf die vollbesetzte Tribüne mit Fahnen und Spruchbändern. Im Vordergrund grüner Rasen mit Spielern.
    Fußballfans sorgen sich um die "einzigartige"Stadionkultur in Deutschland - hier im Stadion von Fortuna Düsseldorf. (imago / Moritz Müller)
    Konkreter Anlass sind die Beratungen einer sogenannten "Bund-Länder-offenen-Arbeitsgruppe" für schärfere Sicherheitsmaßnahmen in den Fußballstadien. Dazu waren in den vergangenen Monaten auf Einladung der Innenminister-Konferenz auch Vertreter von Polizei, dem Deutschen Fußball-Bund, der Deutschen Fußball Liga und der "Koordinierungsstelle Fanprojekte" zusammengekommen.

    Personalisierte Tickets im Gespräch

    Die Pläne der Arbeitsgruppe sehen nach den bisherigen Beratungen unter anderem vor, in den Klubs die Sicherheitsbeauftragten und die Veranstaltungsleiter personell und strukturell zu stärken. Darüber hinaus soll beim Verband eine zentrale Instanz zur Rechts- und Fachaufsicht im Hinblick auf Stadionverbote eingerichtet werden. Politik und Polizei hatten zuletzt regelmäßig eine aus ihrer Sicht inkonsequente Nutzung von Stadionverboten kritisiert. Laut Medienberichten sollen von Innenpolitikern auch personalisierte Tickets diskutiert werden. DFB und DFL nannten das Ziel, das hohe Sicherheitsniveau in den Stadien zu halten, Polizeieinsatzstunden zu reduzieren und gleichzeitig aber "die einzigartige Fankultur in Deutschland zu bewahren".

    "Maßnahmen lehnen wir entschieden ab"

    Gegen die Vorhaben wehren sich die organisierten Fans, die diese Fankultur durch die Maßnahmen bedroht sehen. "Die bisher bekannten Vorschläge und Maßnahmen lehnen wir entschieden ab", heißt es in einem gemeinsamen offenen Brief unter anderem vom Verein "Unsere Kurve", dem Bündnis Aktiver Fußballfans, dem Dachverband der Fanhilfen und dem Netzwerk Frauen im Fußball an die Innenminister der Länder. Die Fans kritisieren auch, dass die bisherigen Beratungen abgeschirmt und bewusst ohne Beteiligung von Vereinen und Fans abgelaufen seien. Die Netzwerke fordern, "den Prozess der Arbeitsgruppe zu stoppen und von weiteren Beschlüssen auf der kommenden Innenministerkonferenz Anfang Dezember abzusehen."
    Für die Demonstration in Leipzig sind nach Angaben der Stadt bislang 1.500 Teilnehmer angemeldet. Die Stadt wurde deshalb ausgewählt, weil dort am kommenden Montag das WM-Qualifikationsspiel zwischen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft und der Slowakei stattfindet.
    Diese Nachricht wurde am 13.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.