Samstag, 04. Mai 2024

Archiv

US-Datenleck
FBI nimmt Nationalgardisten fest

Die US-Bundespolizei FBI hat im Zusammenhang mit der Veröffentlichung amerikanischer Geheimdienstinformationen im Internet einen Verdächtigen festgenommen. US-Justizminister Garland erklärte in Washington, dass es sich um einen Mitarbeiter der Nationalgarde handle.

14.04.2023
    Das aus großer Hohe geschossene Bild zeigt Jack T. in T-Shirt und Shorts, der von bewaffneten Einsatzkräften in Gewahrsam genommen wird.
    Festnahme nach Leaks in den USA. (Uncredited / WCVB-TV / AP / dpa / Uncredited)
    Weiter sagte Garland, die Verhaftung sei ohne Zwischenfälle erfolgt. Dem Mann werde unbefugte Entfernung, Aufbewahrung und Übermittlung von Verschlusssachen zur Last gelegt. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, soll der 21-jährige Mann auf einem Stützpunkt der Nationalgarde im Bundesstaat Massachusetts gearbeitet haben.
    Der Fernsehsender CNN zeigte Video-Aufnahmen von der Festnahme. Darauf ist zu sehen, wie ihn FBI-Beamte an seinem Wohnsitz in North Dighton abführen. Der Militärangehörige soll eine Chat-Gruppe auf der bei Videospielern beliebten Plattform Discord geleitet haben. Dort waren als erstes Abschriften und Fotos von Geheimdokumenten zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine aufgetaucht.

    Repubklikaner kündigen Untersuchung an

    Der republikanische Vorsitzende des Geheimdienstausschusses im Repräsentantenhaus, Turner, kündigte eine Untersuchung an. Man müsse klären, warum die Veröffentlichung der Unterlagen wochenlang unbemerkt geblieben sei und wie künftige Leaks verhindert werden könnten. Ein Pentagonsprecher sagte, man prüfe, warum das Ministerium erst Anfang April auf die Dokumente aufmerksam geworden sei. Man untersuche auch weiter den Umfang des Leaks.

    Dokumente kursieren schon seit Wochen

    Die geheimen Dokumente von US-Behörden kursierten schon seit Wochen im Internet und stammen angeblich von CIA und Pentagon. Inhaltlich geht es um den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, etwa um Informationen zu Waffenlieferungen, Einschätzungen zum Kriegsgeschehen. Daneben geht es aber auch um angebliche Spähaktionen der USA gegen Partner. Unklar ist, was von den Dokumenten authentisch ist und was möglicherweise bearbeitet wurde. Ein Sprecher des Pentagon bezeichnete die Veröffentlichung von Verschlusssachen als "vorsätzlich kriminelle Handlung".

    Weiterführende Informationen

    Pentagon-Leaks: FBI verhaftet Verdächtigen
    Diese Nachricht wurde am 14.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.