
Der Parteivorsitzende Lindner wertete das knappe Ergebnis als Auftrag, in der Regierung weiter liberales Profil zu zeigen. Einer der Initiatoren der Mitgliederbefragung, Nölke, sprach hingegen von einem Zeichen für die Unzufriedenheit in der FDP. Der Bundestagsabgeordnete Schäffler nannte den Ausgang des Mitgliedervotums einen Warnschuss. Die FDP könne nicht so weitermachen wie bisher, schrieb er im Kurzmitteilungsdienst X.
Das Mitgliedervotum ist für die Organe der Partei nicht bindend. Nach dpa-Informationen gaben rund 26.000 FDP-Mitglieder ihre Stimme ab - das entspricht einer Wahlbeteiligung von 36 Prozent.
Die Initiative für das Mitgliedervotum folgte auf einen offenen Brief von 26 Landes- und Kommunalpolitikern der FDP. Sie hatten nach den schlechten Wahlergebnissen in Hessen und Bayern gefordert, die FDP müsse ihre Koalitionspartner überdenken. In Bayern hatte die FDP im vergangenen Oktober den Einzug in den Landtag verpasst. In Hessen schaffte sie es nur knapp über die Fünf-Prozent-Hürde.
Zuvor hatte die FDP seit dem Eintreten in die Ampel-Koalition bei fünf weiteren Landtagswahlen Misserfolge eingefahren. Bei Wahlen in Berlin, Niedersachsen und im Saarland scheiterte sie ebenfalls an der Fünf-Prozent-Hürde. In Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen blieb sie im Landtag, flog aber aus der Regierung.
Die Beteiligung an der Ampel-Koalition im Bund war in Teilen der Partei immer umstritten.
Diese Nachricht wurde am 01.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.