Für Professor Hartmut Vogtmann, den Leiter des Bundesamtes für Naturschutz in Bonn, ist die Entwicklung des staatlichen Naturschutzes eine echte Erfolgsgeschichte.
"Vor allen Dingen eins ist erreicht worden: das Verständnis für Naturschutz in der Politik und in der Bevölkerung zu verankern, nicht nur mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern Leute einladen, genießen, dann sind sie auch bereit zu schützen."
Lang und steinig war dennoch der Weg, den der staatliche Naturschutz in den letzten 100 Jahren gehen musste. Klimaveränderung, Sondermüll, Artensterben, Baumschäden, Wasserbelastung, davon war, als die Staatliche Stelle für Naturdenkmalpflege im heute polnischen Danzig ihre Arbeit aufnahm, noch nichts zu sehen. Dort beschränkte man sich zunächst auf den Erhalt von Naturschätzen, weiß Johann Schreiner, der Direktor des Verbandes für beruflichen Naturschutz:
"Die erste staatliche Stelle hat mit drei Leuten begonnen, und heute ist eine nicht zu zählende Zahl von Naturschutzleuten sowohl beruflich aktiv als auch - und das sind natürlich viel, viel mehr - im Ehrenamt oder privat aktiv in den Naturschutzverbänden, die heute zusammen etwa fünf Millionen Leute umfassen."
1921 die erste Sensation: Das Neandertal bei Düsseldorf wird als erstes Naturschutzgebiet ausgewiesen. Den Nazis aber passen die Naturwächter nicht in ihre Ideologie, und sie verbieten alle Verbände, gründen stattdessen 1936 die Reichsstelle für Naturschutz. 1951 findet noch der Bundesrat, dass Naturschutz den Wiederaufbau hemme, und löst die nach dem Krieg gegründete Zentralstelle für Naturschutz und Landschaftspflege auf, das 1952, nach massiven Protesten von Naturschützern versteht sich, wieder rückgängig gemacht wird. 20 Jahre später ernennt Bundeskanzler Willy Brandt den Zoologen Bernhard Grzimek zum ersten und bislang einzigen Bundesbeauftragten für Naturschutz.
Bereits zwei Jahre zuvor hat Bayern das erste Umweltministerium. Wichtige Regelungen wie das Bundesnaturschutzgesetz, aber auch internationale Vereinbarungen wie das Washingtoner Artenschutzübereinkommen werden im Laufe der nächsten Jahre beschlossen. Dann die Katastrophe von Tschernobyl, auf die sechs Wochen später die Gründung des Bundesumweltministeriums folgt. Nach Walter Wallmann als Bundesumweltminister tritt 1987 Klaus Töpfer sein Amt an:
"Dass wir so konsumieren und so produzieren, dass die Ressourcen der Natur nicht übernutzt werden, deswegen haben wir den Auftrag bekommen, eine Veränderung, eine Entwicklung von Konsumstruktur und Konsumverhalten und Produktionstechniken zu erarbeiten. Das ist nicht abstraktes Gerede."
Das Waldsterben, die Überdüngung der Gewässer oder die wachsende Ozonbelastung Töpfer und seine Nachfolger im Ministerium, darunter auch die heutige Bundeskanzlerin Angela Merkel, brachten eine ganze Reihe von Gesetzen auf den Weg. 2002 schließlich wird das Bundesnaturschutzgesetz novelliert. Es schreibt den Bundesländern vor, auf zehn Prozent der Landesfläche einen so genannten Biotopverbund zu schaffen. Eine Menge wurde erreicht, doch auf die Naturschutzverwaltungen und auf die vielen Ehrenamtler wartet in den nächsten Jahren noch eine Menge Arbeit, so Helmut Röscheisen, der Generalsekretär des Deutschen Naturschutzrings, dem Dachverband aller Naturschutzverbände in Deutschland:
"Die Sicherung der biologischen Vielfalt ist nicht gelungen, weder weltweit noch europäisch noch national. Wir sind hier mitten dabei, sind stark gefordert. In vielen Bereichen gibt es Rückschritte. Die Globalisierung, die international ausgerichtete Tätigkeit der Wirtschaft richtet sich dahingehend aus, dass zunehmend Naturschutzstandards in Deutschland in einzelnen Bundesländern zurückgefahren werden, dass Fachverwaltungen des Naturschutzes reduziert werden, und wir müssen hier sehr aufpassen, dass dieser Rückschritt nicht weitergeht, sondern dass wir den Verlust der biologischen Vielfalt, den ja die Völkergemeinschaft bis 2010 wieder ausgleichen möchte, also dies auch tatsächlich zu schaffen ist."
"Vor allen Dingen eins ist erreicht worden: das Verständnis für Naturschutz in der Politik und in der Bevölkerung zu verankern, nicht nur mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern Leute einladen, genießen, dann sind sie auch bereit zu schützen."
Lang und steinig war dennoch der Weg, den der staatliche Naturschutz in den letzten 100 Jahren gehen musste. Klimaveränderung, Sondermüll, Artensterben, Baumschäden, Wasserbelastung, davon war, als die Staatliche Stelle für Naturdenkmalpflege im heute polnischen Danzig ihre Arbeit aufnahm, noch nichts zu sehen. Dort beschränkte man sich zunächst auf den Erhalt von Naturschätzen, weiß Johann Schreiner, der Direktor des Verbandes für beruflichen Naturschutz:
"Die erste staatliche Stelle hat mit drei Leuten begonnen, und heute ist eine nicht zu zählende Zahl von Naturschutzleuten sowohl beruflich aktiv als auch - und das sind natürlich viel, viel mehr - im Ehrenamt oder privat aktiv in den Naturschutzverbänden, die heute zusammen etwa fünf Millionen Leute umfassen."
1921 die erste Sensation: Das Neandertal bei Düsseldorf wird als erstes Naturschutzgebiet ausgewiesen. Den Nazis aber passen die Naturwächter nicht in ihre Ideologie, und sie verbieten alle Verbände, gründen stattdessen 1936 die Reichsstelle für Naturschutz. 1951 findet noch der Bundesrat, dass Naturschutz den Wiederaufbau hemme, und löst die nach dem Krieg gegründete Zentralstelle für Naturschutz und Landschaftspflege auf, das 1952, nach massiven Protesten von Naturschützern versteht sich, wieder rückgängig gemacht wird. 20 Jahre später ernennt Bundeskanzler Willy Brandt den Zoologen Bernhard Grzimek zum ersten und bislang einzigen Bundesbeauftragten für Naturschutz.
Bereits zwei Jahre zuvor hat Bayern das erste Umweltministerium. Wichtige Regelungen wie das Bundesnaturschutzgesetz, aber auch internationale Vereinbarungen wie das Washingtoner Artenschutzübereinkommen werden im Laufe der nächsten Jahre beschlossen. Dann die Katastrophe von Tschernobyl, auf die sechs Wochen später die Gründung des Bundesumweltministeriums folgt. Nach Walter Wallmann als Bundesumweltminister tritt 1987 Klaus Töpfer sein Amt an:
"Dass wir so konsumieren und so produzieren, dass die Ressourcen der Natur nicht übernutzt werden, deswegen haben wir den Auftrag bekommen, eine Veränderung, eine Entwicklung von Konsumstruktur und Konsumverhalten und Produktionstechniken zu erarbeiten. Das ist nicht abstraktes Gerede."
Das Waldsterben, die Überdüngung der Gewässer oder die wachsende Ozonbelastung Töpfer und seine Nachfolger im Ministerium, darunter auch die heutige Bundeskanzlerin Angela Merkel, brachten eine ganze Reihe von Gesetzen auf den Weg. 2002 schließlich wird das Bundesnaturschutzgesetz novelliert. Es schreibt den Bundesländern vor, auf zehn Prozent der Landesfläche einen so genannten Biotopverbund zu schaffen. Eine Menge wurde erreicht, doch auf die Naturschutzverwaltungen und auf die vielen Ehrenamtler wartet in den nächsten Jahren noch eine Menge Arbeit, so Helmut Röscheisen, der Generalsekretär des Deutschen Naturschutzrings, dem Dachverband aller Naturschutzverbände in Deutschland:
"Die Sicherung der biologischen Vielfalt ist nicht gelungen, weder weltweit noch europäisch noch national. Wir sind hier mitten dabei, sind stark gefordert. In vielen Bereichen gibt es Rückschritte. Die Globalisierung, die international ausgerichtete Tätigkeit der Wirtschaft richtet sich dahingehend aus, dass zunehmend Naturschutzstandards in Deutschland in einzelnen Bundesländern zurückgefahren werden, dass Fachverwaltungen des Naturschutzes reduziert werden, und wir müssen hier sehr aufpassen, dass dieser Rückschritt nicht weitergeht, sondern dass wir den Verlust der biologischen Vielfalt, den ja die Völkergemeinschaft bis 2010 wieder ausgleichen möchte, also dies auch tatsächlich zu schaffen ist."